HSBC Trinkaus
Lanxess hält an Strategie fest
Der Chemiekonzern Lanxess stellt seine Strategie einem Bericht
zufolge vorerst doch nicht auf den Prüfstand. Grundlegende Kursänderungen seien auf der jüngsten Strategietagung von Vorstand und Aufsichtsrat kein Thema gewesen, berichtet das "Handelsblatt"
(Mittwoch) unter Berufung auf Unternehmenskreise. Trotz des heftigen Preisverfalls im Kautschuk-Geschäft setzt Lanxess im Wesentlichen weiter auf sein Zuliefergeschäft für die Automobil- und
Reifenindustrie. Zuvor war in der Presse über einen anstehenden Strategieschwenk berichtet worden.
Die derzeitige Flaute beim Kautschuk, die dem Konzern im ersten Halbjahr einen operativen Gewinnrückgang von rund 80 Prozent bescherte, stuft das Management dem Bericht zufolge als vorübergehende
konjunkturelle Delle ein.
Gleichzeitig wächst allerdings die Unsicherheit darüber, ob die bisherigen Annahmen zum langfristigen Wachstum des Straßenverkehrs realistisch sind. Lanxess macht etwa 40 Prozent seines Geschäfts
mit der Automobilindustrie. Maßgeblich für die Kautschuknachfrage ist dabei weniger die Produktion von Neuwagen als vielmehr die Zahl der gefahrenen Kilometer. Ein Trend weg von der individuellen
Mobilität mit dem Auto hin zu Massentransportmitteln könnte daher die längerfristigen Wachstumsaussichten eintrüben.
Im zweiten Quartal hatte die frühere Bayer-Tochter in Singapur eine Anlage für Butylkautschuk in Betrieb genommen. Unter den aktuellen Bedingungen wären die Zusatzmengen dem Bericht zufolge nur
unter beträchtlichen Preiszugeständnissen im Markt unterzubringen. Zudem haben asiatische Produzenten ihre Kautschuk-Kapazitäten ebenfalls ausgebaut. Die Folge sind erhebliche
Überkapazitäten.
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Quelle: dpa-afx / HSBC Trinkaus
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