K+S: Preiswende bereits vollzogen - Kaufen
Das EBIT von K+S dürfte derzeit nach einer aktuellen Einschätzung von SRH Alsterresearch noch unter den stark gesunkenen Marktpreisen für Kali leiden, aber die Trendwende sei bereits in Sicht. Die Aktie dürfte davon mittelfristig profitieren, weswegen ein Kaufurteil mit einem Kursziel von 35 Euro ausgesprochen wurde.
Der im 2. Halbjahr 2013 stark eingebrochene Weltmarktpreis für Kalidünger wirkt in das Frühjahr 2014 aus Sicht von SRH Alsterresearch fort. Jedoch dürfte für das Standardprodukt MOP bei knapp über 300 USD/t (Vancouver fob) der Tief- und Wendepunkt nach Meinung der Analysten bereits gesehen sein.
Die gegenwärtigen Einkommensentwicklungen der Farmer in den USA und in Europa eröffne zum einen Spielraum, die Preiskurve bei Kaliprodukten wieder höher anzusetzen. Auch könne sich China, der für die Preissetzung maßgebliche Grenznachfrager, bei der Versorgungssicherheit nicht vom mittelfristig gefährdeten Regime in Weißrussland abhängig machen (Szenario des gefährlichen Umbruchs). China setze darauf, dass Förderkapazität in Nordamerika weiter profitabel ausgeschöpft wird und sich Neuprojekte rechnen.
Bei normalisierter Kalinachfrage hält SRH Alsterresearch – auch ohne kartellartige Formierung der Anbieter („Preis vor Menge“) – eine Deckung des weltweiten Kalidüngerbedarfs nur bei Verkaufspreisen deutlich oberhalb des aktuellen Niveaus für gewährleistet.
K+S verfügt aus Sicht der Analysten über ein ausgezeichnetes Management, dass mit der Erweiterung der Kapazität über das Legacy-Projekt (Akquisition von Potash One 2011 für 323 Mio. Euro) die bisher einseitige Abhängigkeit von deutschen Lagerstätten reduziere. Jede Mutmaßung, dass die Marktpreise für Kali sich unterhalb des Legacy-Kostenniveaus (einschließlich Abschreibungen) wiederfinden könnten, hält das Researchhaus für absurd. Investitionen (bis Ende 2013 rund 560 Mio. Euro, weitere über 2,0 Mrd. Euro bis Mitte 2016 veranschlagt) werden konsequent fortgeführt, auch wenn die Reichweite der Innenfinanzierung auch noch 2014 weit hinter der ursprünglichen Kalkulation zurückfällt.
Für das Gesamtjahr 2013 prognostiziert SRH Alsterresearch einen EBIT-Beitrag des Kaligeschäfts von 500 Mio. Euro. Als Q4-Beitrag rechnen die Analysten dabei mit einer „schwarzen Null“, insofern sie beim Absatz von 1,40 Mio. t und Durchschnittspreisen von 237 Euro/t (AlsterResearch-Schätzungen) die Produktionskosten auf ebenfalls 237 Euro/t schätzen (Gesamtjahr 212 Euro/t). Für 2014 erwartet das Researchhaus, dass der EBIT-Beitrag des Kaligeschäfts den Tiefpunkt durchschreitet (Gesamtjahres-Prognose von 332 Mio. Euro) und sich steigende Marktpreise sukzessive auf die Gewinnreihe auswirken.
Notierungen der K+S-Aktie um 30 Euro erachten SRH Alsterresearch auf Grundlage der aktuellen Peer-Multiples für 2014 als angemessen. Im Jahresverlauf anziehende Produktpreise sollten im Hinblick auf 2015 dann höhere Bewertungen erlauben. Das mittelfristige Kursziel wird auf 35 Euro taxiert, das Urteil lautet „Kaufen“.
Analyst: Oliver Drebing
Kursziel: 35,00 EUR