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    Goldmanager  1412  0 Kommentare „Wir werden 2014 Bodenbildung erreichen“ - Seite 4

    FundResearch: Wo sehen Sie die Vorteile von Edelmetallen gegenüber Aktien oder Anleihen?

    Nico Baumbach: Es ist für mich keine Entweder / Oder-Entscheidung, Aktien, Edelmetalle oder Anleihen in einem Portfolio zu haben. Vielmehr ergänzen sich die Anlagen, es ist somit eher eine Frage der Mischung. Die Vorteile von Edelmetallen liegen unter anderem in der Korrelation. Betrachtet man Gold und Aktien separat, dann ist deren Schwankung vergleichbar. Gold hat eine historische Volatilität, die leicht unter der des S&P 500 liegt. Die Kombination der beiden Anlageklassen macht jedoch Spaß; mit ihr erreicht man eine sehr viel niedrigere Schwankung. Zudem schützt Gold vor Verwerfungen größerer Art an den Devisenmärkten und ist quasi eine Währung, die durch den Willen von Politikern nicht frei vermehrbar ist. Anders als Papiergeld.

    FundResearch: Welche Edelmetalle haben derzeit die beste Chance auf Wertsteigerung?

    Nico Baumbach: Diese Frage muss ich beim HANSAwerte-Fonds täglich beantworten. Ich bin mit einer ähnlichen Positionierung in dieses Jahr gestartet, wie ich sie auch im vergangenen Jahr hatte. Letztes Jahr hat sich diese Positionierung als richtig herausgestellt. Wir hatten Platin und Palladium übergewichtet. Beide Metalle müssen im Moment Angebotsverknappungen hinnehmen, die aufgrund des geringen oberirdischen Lagerbestands sofort preisrelevant werden. Es gibt nur wenige Hersteller von Automobilen, die ein großes Lager an Palladium besitzen. Wenn sich auf der Angebotsseite etwas ändert, sollte der Preis also darauf reagieren. Das hat er letztes Jahr auch getan. Gleiches gilt für Platin. Das Hauptförderland Südafrika, das 80 Prozent der Weltförderung abdeckt, hat viele strukturelle Probleme was die Förderung angeht. Die werden sich in den nächsten Wochen und Monaten sicherlich nicht in Luft auflösen. Das populärste Problem ist sicherlich der Streik der Minenarbeiter. Die Arbeitssicherheit und die Stromversorgung sind ebenfalls problematisch. Aber auch die südafrikanische Währung, die Politik und das Klima stellen Probleme dar. All diese Faktoren haben im vergangenen Jahr dafür gesorgt, dass weniger Platin den Markt erreicht. Das wird auch dieses Jahr so sein.

    Bei Palladium sieht die Lage etwas anders aus. Die südafrikanischen Probleme spielen auch hier eine Rolle, da Südafrika das zweitwichtigste Förderland nach Russland ist. Die Besonderheit ist aber, dass der Markt in den letzten Jahren bereits von russischen Lagerbeständen unterstützt wurde. Offizielle Statistiken seitens Russlands gibt es hierzu nicht. Daher spekuliert der Markt, wann diese Lagerbestände wohl aufgebraucht sein werden. Es scheint, dass wir dem Zeitpunkt sehr nahe sind. Über die vergangenen Jahre hat die Liquidität aus den russischen Lagerbeständen kontinuierlich abgenommen. Im letzten Jahr könnte sie nahezu bei null gewesen sein. Wenn das so sein sollte, hätte das eine Angebotsverknappung zu Folge, die einen Preisausschlag bei Palladium rechtfertigen würde. Das liegt vor allem daran, dass in den Schwellenländern – insbesondere in China – die Nachfrage immer größer wird. Daher lege ich meinen Schwerpunkt derzeit auf diese beiden Metalle. Aber auch für Gold bin ich momentan positiver eingestellt. Es könnte gut sein, dass ich im Laufe dieses Jahres Gold übergewichten werde.

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    Patrick Daum
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    Patrick Daum ist Dipl.-Politologe mit Schwerpunkt für Europa, Wirtschaft und Recht. Als Redakteur bei €uro-Advisor-Services GmbH ist er zuständig für die Top-Themen auf www.fundresearch.de.
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    Verfasst von 2Patrick Daum
    Goldmanager „Wir werden 2014 Bodenbildung erreichen“ - Seite 4 FundResearch-Fondsmanager-Talk: Nico Baumbach, Fondsmanager bei HANSAINVEST spricht über Edelmetallfonds und gibt eine Einschätzung zur Entwicklung des Goldpreises.