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    Bankenstresstest - Deflation gibt es nicht

    Warum der nächste Bankenstresstest schon wieder eine Farce ist..

    Von Markus Fugmann, www.finanzmarktwelt.de

    Was ist der Sinn von Bankenstresstests? Nun, schwer zu sagen. Vermutlich die Botschaft: wenn es ganz dicke kommt, wird schon alles gut gehen, seht her, wir haben schlimme Szenarien durchgespielt, und unsere Banken stehen ganz gut da. Da wird dann Alibi-mäßig die eine oder andere Bank ermahnt, noch ein bisschen mehr zu tun, das war es dann auch schon.

    Im November will die Super-Behörde EZB den ihr anvertrauten Banken in die Bücher blicken und dabei ein Szenario testen, das man als Wirtschaftskrise definieren könnte. Sehen wir uns einmal an, wie diese ganz heftige Krise für die EZB aussieht – hierzu hat die European Banking Authority (EBA) eine Methodologie entwickelt:

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    Zunächst einmal sieht das Szenario eine negative Abweichung des europäischen BIP bis 2016 um 7% vor. Das ist heftig, wäre eine ausgeprägte Krise mit schwerwiegenden Folgen. Aber wie sehen diese Folgen aus für die EBA?

    Zunächst einmal geht die EBA davon aus, dass die Aktienkurse deutlich stärker fallen als noch beim letzten Stresstest aus dem Jahr 2011. Sehr löblich. Aber das war es auch schon in Sachen Realismus. Was passiert mit der Preisentwicklung? Praktisch nichts, die Inflation würde auf 0,3% fallen, also keine Spur von Deflation. Ähnlich die Rohstoff-Preise, die in dem Test überhaupt nicht berücksichtigt werden – also faktisch gleich bleiben, so die Annahme. Das ist natürlich unrealistisch, wie die Finanzkrise ab 2008 mehr als deutlich gemacht hat: da kollabierte der Ölpreise geradezu, und das würde sich mit aller Wahrscheinlichkeit bei einer negativen Abweichung von 7% des EU-BIPs erneut wiederholen.

    Aber noch verstörender ist die Illusion, dass die Eurozone in einer solchen Krise nicht in die Deflation rutschen würde. Dabei ist die Frage eines Abrutschens in die Deflation derzeit die größte Sorge der EZB – und das in einer Situation, in der die Aktienkurse nahe ihren Allzeithochs notieren und die Ökonomien der Euro-Peripherie nicht mehr schrumpfen, sondern zumindest leicht zulegen. Was bei 7% weniger Wachstum faktisch passieren würde, liegt auf der Hand: massive Schocks, fallende Rohstoffpreise, kollabierende Preise für Wertpapiere, null Investitionen, ein run auf Cash etc.

    Mit einem Wort: eine extreme Deflation! Solange ein solches Szenario ausgeklammert ist, ist der nächste Bankenstresstest so viel wert wie die vorherigen – nämlich nichts. Es gäbe sinnvollere Verwendungen für Steuergelder..




    Markus Fugmann
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    Markus Fugmann ist Chefanalyst der actior AG und Redakteur bei www.finanzmarktwelt.de. Die actior AG bietet Selbsthändlern die Möglichkeit, an allen gängigen Märkten der Welt im Bereich CFDs, Futures, Aktien und Devisen zu Top-Konditionen zu handeln. Darüber hinaus erhalten Kunden kostenlose Informationsabende, Seminare, One-to-One Coaching, allgemeine Einführungen in die Handelsplattformen und Märkte.
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    Verfasst von Markus Fugmann
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