Sanierungsprogramm
Osram erwägt weiteren Stellenabbau im traditionellen Lichtgeschäft
Der börsennotierte Leuchtmittelhersteller Osram wird seinen Sanierungskurs noch verschärfen. Da die Rückgänge im traditionellen Lichtgeschäft stärker als erwartet
waren, seien weitere Schritte erforderlich. „Der Wandel im Lichtmarkt von den traditionellen zu den halbleiterbasierten Produkten hat sich weiter beschleunigt“, sagte Vorstandschef Wolfgang Dehen
der „WirtschaftsWoche“. Auch 2015 würden die Kapazitäten im traditionellen Lichtgeschäft der Marktentwicklung weiter angepasst, so der Osram-Chef. Damit dürften weitere Stellen wegfallen.
Schon jetzt sieht das bis Ende 2014 laufende Restrukturierungsprogramm „Push“ den Abbau von 8700 Arbeitsplätzen vor, davon 1450 in Deutschland. 11 von weltweit 44 Standorten will Dehen schließen.
„Push“ sei aber nicht einfach ein Spar-, sondern ein Verbesserungsprogramm, betont Dehen. „Damit vollziehen wir den Wandel in der Lichtindustrie von analog zu digital nach.“
Aktuell erzielt Osram 34 Prozent seines Umsatzes mit den neuen Leuchten auf Halbleiterbasis; in drei Jahren sollen es 50 Prozent sein, schreibt die „WirtschaftsWoche“. Dafür investiert Osram
kräftig in die Forschung. 6,4 Prozent seines Umsatzes hat Osram im vergangenen Jahr konzernweit dafür ausgegeben. In Regensburg, dem Zentrum der LED-Aktivitäten mit gut 1500 Mitarbeitern in der
Forschung, liegt die Quote sogar bei zehn Prozent.
Dehen, der seit 2011 an der Osram-Spitze steht und das Unternehmen wieder in die Gewinnzone geführt hat, gilt manchen Mitarbeitern als skrupellos, eiskalt, als knallharter Sanierer. Den
Vorstandschef fechten solche Vorwürfe nicht an: „Ich versuche, ein konsequenter und konsistenter Mensch zu sein“, sagte er der „WirtschaftsWoche“. Natürlich sei es für einen Manager manchmal
leichter Ja als Nein zu sagen. „Ich gehe aber nicht den leichten Weg.“
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