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    Gold  4040  0 Kommentare Gold – Interesse gering – Chancen groß?

    Der vermeintlich sichere Hafen ist nach Jahren der Kursanstiege ins Stocken geraten. Der Preis für eine Feinunze Gold (31,10 Gramm) ist auf mittlerweile unter 1.190 US$ gefallen, was das Interesse der Anleger deutlich zurückgehen lassen hat. Auch die zahlreichen Kapitalmarktteilnehmer, welche sich trotz des gefallenen Kurses noch immer mit dem Edelmetall befassen, sind derzeit in der Summe eher pessimistisch gestimmt. Diese Haltung der unterschiedlichen Anlegergruppen hat sich in der Vergangenheit stets als zuverlässiges antizyklisches Signal erwiesen.

    Bemerkbar macht sich dies innerhalb der unterschiedlichen Indikatoren, die man heranziehen kann um Extrempositionen beim Verhalten der Anlegergruppen zu definieren. Ein erster Parameter der die getroffene Aussage stützt ist der deutliche Abfluss an Vermögen aus dem größten Gold-ETF (GLD von SPDR) der Welt. Allein in den letzten 10 Wochen sind hier knapp 2.8 Mrd. US$ an Netto-Outflows zu verzeichnen.

    Beobachtet man weiterhin die Stimmung von Analysten und das Verhalten großer Hedgefonds in den USA wird diese aktuelle Beobachtung noch einmal unterstrichen. Die Analysten sind derzeit alles andere als bullish aufs Gold zu sprechen und auch die alternativen Investmentvehikel haben ihre Positionen im historischen Vergleich auf einen eher niedrigen Stand abgebaut. Gemessen wird dieses Engagement in Gold anhand der Long und Short Optionen und Futures, welches große Asset Manager ab einem gewissen Volumen an verwalteten Vermögen im wöchentlichen Turnus bei der CFTC in Chicago melden müssen.

    In der zweiten Grafik ist mit Hilfe der grünen Pfeile stets die Übereinstimmung angegeben, zu denen sowohl die verbalen Aussagen als auch das wahre Handeln der Marktteilnehmer von Optimismus geprägt war. Umgekehrt zeigen die roten Kreise das pessimistische Agieren der Akteure an. Unterm Strich wird dabei ersichtlich, dass sich die Übereinstimmungen in Extrempositionen bei Verhalten und Stimmung in der Vergangenheit stets als gutes antizyklisches Signal erwiesen haben.

     

    Schweizer Goldabstimmung steht an

    Am Wochenende stimmen die Schweizer über die Volksinitiative ab, welche es sich zum Ziel gesetzt hat, die Goldquote der Notenbank deutlich zu erhöhen. Derzeit hält die Schweizer Notenbank ca. 7% ihrer Aktiva in Gold vor. Das Referendum hat zum Ziel diese Quote auf 20% anzuheben, und die Notenbanker somit dazu zu bewegen ihre Goldbestände deutlich aufzustocken. Richtig ist, dass die Bilanzsumme der Notenbank in den letzten Jahren von ca. 150 Mrd. CHF auf über 550 Mrd. CHF angewachsen ist. Somit wird aktuell auch spekuliert, welchen Einfluss der Ausgang des Referendums auf den Goldpreis haben könnte.

    Experten erwarten dabei, dass die Auswirkungen eines positiven Volksentscheides eher gering und von kurzer Dauer sein dürften. Selbst im Falle einer Mehrheit für die höheren Gold-Quoten gibt es immer noch zahlreiche Möglichkeiten zur Umsetzung der neuen Vorgaben. So könnte die Notenbank beispielsweise stets zum Bilanzstichtag Gold-Swaps aufkaufen, in die Bücher nehmen und so die vorgegebenen Quoten erfüllen. Ob die Notenbanker dann also anfangen Gold physisch am Markt oder von anderen Notenbanken aufzukaufen ist fraglich. 

    Alles in allem sehen wir derzeit also eine äußerst zurückhaltende negative Stimmung zum gelben Edelmetall. Aufgrund der abgebauten Positionen bei Hedgefonds sowie der bearishen Haltung von US-Analysten kann dies antizyklisch interessante Opportunitäten für mittelfristig wieder steigende Goldkurse aufzeigen. Das Goldreferendum am Wochenende könnte für den psychologischen Effekt sein Übriges hinzu tun, auch wenn dies längerfristig nur geringe Auswirkungen haben dürfte.

     

    Ihr Andreas Meyer

     

    Quelle: www.am-capital.de, www.bloomberg.com




    Andreas Meyer
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    Andreas Meyer beschäftigt sich seit seinem 16. Lebensjahr mit der Börse. Praktische Erfahrungen konnte er bereits im Derivategeschäft, Asset Management, sowie der Hedgefonds-Branche gewinnen. Neben dem Studium in Frankreich hat Andreas Meyer mit der Gründung von A.M. Capital Research den Weg in die Selbstständigkeit angetreten. Als Herausgeber des "AM-Strategy-Report" beschäftigt sich A.M. Capital Research professionell mit der Analyse der Finanzmärkte und von Unternehmen im Einzelnen speziell mit dem Schwerpunkt des „Value-Investing“. Mehr unter www.am-capital.de. Mehr unter www.am-capital.de.
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    Verfasst von 2Andreas Meyer
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