Currency related swaps
Milliardenrisiken für deutsche Kommunen bei Franken-Geschäften
In der vergangenen Woche berichtete wallstreet:online von Horrormeldungen aus deutschen Kommunen aufgrund der Entkopplung des Schweizer Franken vom Euro (siehe: Deutsche Kommunen haben sich mit Schweizer Franken verzockt).
Zuvor hatte die Schweizerische Nationalbank mehr als drei Jahre den Franken durch Euro-Käufe unter der Marke von 1,20 Euro gehalten. Letztlich schienen jedoch die Kosten in Anbetracht der damals noch erwarteten Verkündung des Ankaufs von Staatsanleihen durch die Europäische Zentralbank (EZB) und der damit einhergehenden Euroschwächung zu hoch. Weitere Informationen finden Sie hier.
Hohe Risiken aus Finanzdeals für deutsche Kommunen
Nach aktuellen Informationen sind die Risiken für deutsche Kommunen aus Finanzdeals in Schweizer Franken weit größer als bislang bekannt. Die Risiken durch zusätzliche Fremdwährungskosten betreffen nicht allein Kredite, berichtet das Nachrichten-Magazin „Der Spiegel“.
Vor allem in Nordrhein-Westfalen, aber auch im grenznahen Bodensee-Raum Baden-Württembergs haben Banken Städte und Kreise in trickreiche Derivate-Geschäfte gelockt, die an den Schweizer Franken gekoppelt sind. Allein in Nordrhein-Westfalen betrage das Risiko für die Kommunen aus solchen „Currency related swaps“ mindestens eine halbe Milliarde Euro, sagt ein Bankenrechtsanwalt aus München gegenüber dem „Spiegel“.
Mit den Swaps, so der Jurist, der mehrere Kommunen gegen Banken vertritt, hätten sich die Geldhäuser auf Kosten der Kommunen gegen einen steigenden Schweizer-Franken-Kurs versichert. Den Kämmerern verkauften die Banken das hingegen als ein risikoarmes Investment. Bei einem Kursverhältnis von „einem Euro zu 1,45 CHF“ würde die Schweizer Notenbank intervenieren, heißt es nach Information des „Spiegel“ in einer Swap-Präsentation der Dexia- Bank für Kommunen aus dem Jahr 2007.