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    Russische Ölaktien  9310  0 Kommentare Was viele Anleger übersehen… - Seite 2



    Die westlichen Multis drängen weiter nach Russland

     Ein weiterer Aspekt sind die Ölvorkommen, die von Russlands Ölriesen kontrolliert werden. Diese Liegenschaften sind so interessant, dass sie trotz der politischen Spannungen weiterhin auch im Westen Begehrlichkeiten wecken. Es ist schon interessant, dass etwa der US-Ölmulti Exxon sein Russland-Engagement 2014 nicht etwa zurückgefahren, sondern massiv ausgebaut hat. Ende 2013 war Exxon noch an russischen Projekten beteiligt, die eine Fläche von 4,6 Mio. Hektar umfassten. Ein Jahr später hatte sich der Konzern bereits an Explorationsvorhaben mit einer Fläche von 25,8 Mio. Hektar eingekauft.

    Bemerkenswert ist außerdem, dass Exxon den Großteil der neuen Engagements im Mai vorgenommen hat, also bereits zwei Monate, nachdem Russland die Krim annektiert hatte. Dass der Großteil der neuen Projekte derzeit auf Eis liegt und dass darauf bereits Abschreibungen von fast 1 Milliarde Dollar vorgenommen werden mussten, stört den amerikanischen Konzern nicht. Hier denkt man offensichtlich sehr langfristig.

    Kritische Größen

    Es gibt also durchaus einige Argumente, die aktuell für russische Öl-Aktien sprechen. Anleger, die sich hier engagieren wollen, sollten aber einige kritische Größen im Auge behalten. Wichtig ist unter anderem, wie hoch die jeweiligen Ölgesellschaften in ausländischer Währung verschuldet sind, und wie die Besitzverhältnisse dort sind – vor allem im Hinblick auf die Beteiligung und den Einfluss des russischen Staates. Daneben sind natürlich auch die Bewertungen unterschiedlich interessant. In einer Sonderstudie, die wir zuletzt an die Leser des Emerging Markets Trader verschickt haben, finden Sie die wichtigsten Kennzahlen zu den Aktien von Lukoil, Gazprom, Gazprom Neft, Surgutneftegaz, Tatneft und Rosneft,  sowie meine aktuelle Einschätzung zu diesen Papieren.

    Mein Fazit: Russische Ölaktien sind aktuell sehr günstig bewertet. Allerdings ist das politische Risiko, das durch die Spannungen zwischen Russland und dem Westen entstanden ist, weiterhin nicht von Hand zu weisen. Deshalb ist der Einstieg in den russischen Ölsektor nur spekulativen Anlegern mit einem langfristigen Horizont zu empfehlen. Daneben unterscheiden sich die russischen Ölgesellschaften stark voneinander. Eine genaue Einzelfallbetrachtung ist deshalb für Investoren unabdingbar.


    Viel Erfolg bei der Geldanlage wünscht Ihnen

    Ihr

    Florian Schulz

    Chef-Redakteur Emerging-Markets-Trader
    www.emerging-markets-trader.de

     

     

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    Florian Schulz
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    Florian Schulz hat sich als Experte auf dem Gebiet der Emerging Markets einen Namen gemacht. Als Chefredakteur des Emerging Markets Trader beleuchtet er die Entwicklungen und Chancen auf dem chinesischen und osteuropäischen Markt. Weitere Informationen: www.emerging-markets-trader.de.
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    Verfasst von 2Florian Schulz
    Russische Ölaktien Was viele Anleger übersehen… - Seite 2 An den Börsen ist die Stimmung für den russischen Ölsektor weiterhin enorm schlecht. Die Branche hat es 2014 gleich doppelt hart getroffen. Zum einen brach wegen der Ukraine-Krise und der westlichen Sanktionen der russische Aktienmarkt ohnehin in seiner Gesamtheit ein. Hinzu kam dann aber noch der Ölpreis, der in der zweiten Jahreshälfte ebenfalls auf Talfahrt ging.

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