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    Bundesanleihen  4647  0 Kommentare Und plötzlich steigt die Rendite: Der Beginn einer neuen Zinswende?

    Steigende Zinsen. Ein beinahe vergessenes Relikt vergangener Zeiten. Und doch plötzlich wieder Realität. Am gestrigen Donnerstag machte die Rendite für deutsche Bundesanleihen einen regelrechten Satz und kehrte damit einen lang währenden Trend um. Ist das der Beginn einer neuen Zinswende?

    Etwas mehr als zwei Wochen ist es her, dass Bill Gross seine Fans über einen bekannten Kurznachrichtendienst wissen ließ, deutsche Staatsanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren seien „The short of a lifetime“ – „der Leerverkauf des Lebens“. Und er setzte sogar noch einen drauf, indem er bekannte, die Gelegenheit zum Verkauf sei sogar besser als beim Pfund 1993. Die einzige Frage, so heißt es in dem Tweet, sei eine Frage der Zeit.

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    Es ist nicht bekannt, ob genau dieser Tweet der Auslöser war, doch fest steht: Am gestrigen Donnerstag kam es zu einem Ausverkauf von Anleihen der Eurozone. Betroffen davon waren insbesondere die zehnjährigen Bundesanleihen. Die sinkenden Anleihekurse hatten zur Folge, dass die Rendite erstmals seit Monate wieder stark. Und das umso stärker: Die Rendite für deutsche Bundesanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren sprang zwischenzeitlich auf 0,78 Prozent. Die Sprunghöhe ist umso bemerkenswerter, wenn man sich ins Gedächtnis ruft, dass sie im Vorfeld des Sprungs bei nur 0,15 Prozent gelegen hatte. Noch dazu: Mitte April lag die gleiche Rendite sogar nur bei 0,05 Prozent.

    Moment mal, eine in die Höhe schnellende Rendite? Das klingt nach vergangenen und fast vergessenen Zeiten. Oder ändert sich jetzt alles? Kommt die Phase niedriger Zinsen zu einem raschen Ende? Müssen wir uns bald womöglich schon wieder Sorgen vor einer Inflation machen? Und was hat das alles eigentlich mit Mario Draghi zu tun?

    Mark Schieritz wenigstens ist sich in seinem Kommentar auf "Zeit Online" sicher, der Anstieg der Rendite zeige, „dass sich die Deflationssorgen verflüchtigt haben“. Und Schieritz ist sich sicher, wer dafür verantwortlich ist: Mario Draghi. Mit dem von Draghi durchgesetzten Anleihekaufprogramm habe Draghi Europa vor dem Fall in die Deflation gerettet (mehr zum Anleihekaufprogramm siehe im Faktencheck von w:o).

    Eine Rendite von 0,78 Prozent war übrigens auch der höchste Wert seit Dezember 2014. Die „Welt“ sprach bereits von einem „der größten Bond-Crashs aller Zeiten“. Dumm nur, dass ausgerechnet Bill Gross selbst, ehemaliger Manager des weltgrößten Bondfonds bei der Allianz-Tochter Pimco und heute im Dienste von Janus Capital, seinem eigenen Rat keine Taten folgen ließ.

    „Die aktuelle Korrektur bei den zehnjährigen Bundesanleihen trägt eindeutig Züge einer Panik“, zitierte die Zeitung Stéphanie Aymes, Analystin bei der Société Générale. Eine Panik, die bereits am Freitagmorgen schon wieder weitgehend beruhigt zu haben schien. Nach dem Ausverkauf am Donnerstagvormittag konnte sich der Anleihemarkt erholen, berichtet die Nachrichtenagentur „dpa-AFX“. Dementsprechend fiel auch die Rendite für die von Gross ins Zentrum gerückte zehnjährige Bundesanleihe. 




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