Negativer Konjunkturschock?
Euro-Aufwertung - Zinsschock an den Anleihemärkten treibt Euro, und nun?
Die Renditen zehnjähriger deutscher Staatsanleihen sind innerhalb von zwei Wochen von 5 Basispunkten auf bis zu 74 Basispunkte angestiegen (siehe: Bonds-Crash: Bundesanleihen mutieren zum Billionen-Grab). Dieser Zinsschock ist auch am Euro nicht spurlos vorübergegangen. Da die Renditen zehnjährigen US-Staatsanleihen weniger stark angestiegen sind, hat sich die Zinsdifferenz zu den USA verringert und so den Euro gegenüber dem US-Dollar gestützt, betonen die Analysten der DekaBank in ihrer konjukturellen Betrachtungen der Euro-Gemeinschaftswährung. Seit April konnte der Euro gegenüber dem US-Dollar um rund 7 Prozent aufwerten.
Effektiv nominaler Euro-Wechselkurses nur gering aufgewertet
Allerdings sei die konjunkturelle Bedeutung gering, fahren die Deka-Experten fort. Denn der Euro hat in den vergangenen zwölf Monaten gegenüber dem US-Dollar noch um 20 Prozent abgewertet. Zudem fiel die Aufwertung des für die Konjunktur in Euroland wichtigeren effektiven nominalen Euro-Wechselkurses deutlich geringer als beim US-Dollar über die vergangenen Wochen aus. Dieser handelsgewichtete Wechselkurs weist lediglich eine Aufwertung von 3 Prozent auf. Wie die Deka-Analysten betonen, liegt dies vor allem daran, dass die chinesische Währung und das britische Pfund - die zwei weiteren Schwergewichte neben dem US-Dollar im effektiven Euro-Wechselkurs - keine nennenswerte Abwertung gegenüber dem Euro seit Mitte April aufweisen können.
US-Zinswende dürfte für Euro-Auftrieb sorgen
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Die für Sommer 2015 erwartete US-Zinswende dürfte den Euro gegenüber dem US-Dollar wieder auf den Abwertungstrend zurück bringen, denn die Europäische Zentralbank bleibt auch nächstes Jahr noch in der quantitativen Lockerung gefangen. Dies würde auch den effektiven Euro-Wechselkurs belasten und den bislang erreichten positiven Konjunkturimpuls für Euroland verfestigen, schließt die Deka ihre Betrachtungen.