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    Anlegerstimmung  3368  1 Kommentar Wo Anleger höchst optimistisch und höchst pessimistisch sind - Seite 3

    Wir wollen aufgrund der Anlegerstimmung (oder irgendeines Indikators) ganz gewiss keine Rückschlüsse auf eine potenzielle Marktentwicklung schließen, die Ergebnisse erinnern uns aber an die berühmten Worte des verstorbenen Sir John Templeton:  „Haussemärkte entstehen aus Pessimismus, wachsen in Skeptizismus, und sterben schließlich an Euphorie.“ Ich denke, es gibt gute Gründe für Anleger in Hinsicht auf Schwellenmärkte optimistisch zu sein – einschließlich der Märkte in Brasilien. Ebenso würde es uns nicht überraschen, wenn es zu kurzfristigen Korrekturen in Märkten kommen würde, die im letzten Jahr Rallys verzeichneten, wie beispielsweise Indien und China.

    Es folgen einige weitere, wesentliche Unterschiede, die aus den GISS-Ergebnissen hervorgingen:

    • Mit Blick auf die Sorgen der Anleger machen sich Bürger von Schwellenländern mehr als doppelt so häufig Gedanken über die Inflation und fast doppelt so häufig um steigende Zinsen und die Effekte fallender Ölpreise als Anleger aus Industrieländern.

    • Dafür ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich Investoren aus Industrieländern um die Haushaltslage in der Eurozone sorgen, fast doppelt so hoch.

    • Trotz ihrer Bedenken sind Schwellenmarktanleger im Allgemeinen aber weiterhin optimistischer als Investoren aus Industrieländern, was das Erreichen ihrer langfristigen Ziele angeht.

     

    Die langfristige Sicht: Asiatische Schwellenländer

    Ein weiteres Umfrageergebnis, das ich interessant fand, ist die Frage, wo sich in diesem Jahr die besten Chancen bei Aktien bieten. Die Anleger bewerteten Asien (einschließlich Indien) gleichauf mit den USA und Kanada. Was den langfristigen Ausblick über die nächsten zehn Jahre betrifft, übertraf Asien aber alle anderen Märkte.

    Unser Team ist auch der Meinung, dass gerade die Schwellenmärkte in Asien nach unserer Einschätzung über ein hohes langfristiges Potenzial verfügen. Betrachtet man die Schwellenmärkte in Asien als Ganzes, liegt die BIP-Wachstums-Prognose für 2015 bei 6,6%. Dem stehen 4,3% für alle Schwellen- und Industriemärkte und 2,4% in den Industriemärkten gegenüber.[4] Eine Treibkraft, die diesem höheren Wachstumspotenzial zugrunde liegt, sind die günstigen demografischen Trends in asiatischen Schwellenmärkten. Im Vergleich zu den führenden Industrienationen USA und Japan verfügen die Schwellenmärkte in Asien über einen höheren Bevölkerungsanteil in der Gruppe der unter Vierzigjährigen. Das ist Hinweis auf eine jüngere Bevölkerung mit einem geringeren Abhängigkeitsverhältnis (ein Maßstab für den Anteil abhängiger Personen – das sind Personen, die jünger als 16 Jahre und älter als 63 Jahre alt sind – gegenüber der arbeitenden Bevölkerung).[5] Diese Dynamik ist in der untenstehenden Bevölkerungspyramide veranschaulicht.


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    Mark Mobius
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    Dr. Mark Mobius, Executive Chairman Templeton Emerging Markets Group: Kaum ein Name wird öfter mit Investments in den Schwellenländern assoziiert. Der 80-Jährige wurde 1987 von Sir John Templeton persönlich eingestellt, um den Fondsanlegern von Franklin Templeton neue aufstrebende Aktienmärkte zugänglich zu machen. Er leitet das Templeton-Research-Team mit Standorten in 18 Schwellenländerbüros weltweit und ist Mitglied des Wirtschaftsbeirates der International Finance Corporation (IFC), Mitglied der World Bank Group.
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    Verfasst von 2Mark Mobius
    Anlegerstimmung Wo Anleger höchst optimistisch und höchst pessimistisch sind - Seite 3 Die von Franklin Templeton durchgeführte Studie zur Anlegerstimmung 2015 offenbarte eine Reihe interessanter Beobachtungen über die Ansichten, Fehleinschätzungen und Vorlieben von Anlegern – und sie bot einige Überraschungen.