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     16403  3 Kommentare Ein „anderes Buch“ zum Reich werden - Wegweiser zur finanziellen Freiheit

    Noch ein Buch, wie man reich wird? Gibt es nicht genügend? Von Napoleon Hill bis Bodo Schäfer gibt es eine ganze Flut von Büchern darüber, wie man reich wird. Dieses Buch ist anders als die vielen anderen Ratgeber zum Thema „reich werden“ und es lohnt sich, es zu lesen. Wussten Sie, dass es inzwischen an Universitäten eine „Reichtumsforschung“ gibt, also eine Forschungsrichtung, die sich wissenschaftlich damit befasst, warum Menschen reich geworden sind? Zitelmann präsentiert die Erkenntnisse dieser Forschung in einer leicht verständlichen Sprache. Im Literaturverzeichnis finden sich bestimmt etwa 150 Titel zum Thema, die Zitelmann verwertet hat. (Rainer Zitelmann, Reich werden und bleiben. Ihr Wegweiser zur finanziellen Freiheit, FinanzBuch Verlag, München 2015, 249 Seiten, 24.99 Euro.)

    Zudem kennt der Autor selbst viele Superreiche – wie man schon den „10 Stimmen zum Buch“ entnehmen kann, die er auf den ersten Seiten des Buches als Referenz anführt. Da finden sich Superreiche wie der Self-made-Milliardär Theo Müller („Müller Milch“), der das Buch ebenso überzeugt empfiehlt wie etwa der legendäre Investor Jim Rogers. Zitelmann bringt in seiner „Berliner Immobilienrunde“ Family Offices zusammen, die Milliarden-schwere Vermögen verwalten. Diese Erkenntnisse fließen ebenso in das Buch ein.

    Schließlich: Anders als bei vielen anderen Büchern, bei denen man den Eindruck hat, der einzige Erfolg des Autors sei der als Buchschreiber oder Seminarredner, ist der Autor dieses Buches selbst erfolgreicher Unternehmer und Investor. Im 13. Kapitel („Reich werden mit Immobilien“) schildert er (mit genauen Zahlenangaben!), wie er bei einem Immobilieninvestment in elf Jahren aus Null Euro vier Millionen gemacht hat. Er demonstriert darin seine Investmentphilosophie, die sich wie ein roter Faden durch das Buch zieht: „Wer den Mut hat, auch gegen den Strom zu schwimmen, und bestimmte Entwicklungen an einem Immobilienmarkt besser vorhersieht als andere Investoren und deshalb günstiger einkauft, der kann in diesem Segment erhebliche Gewinne erzielen.“ Zitelmann kaufte ohne Eigenkapital ein Mehrfamilienhaus in Neukölln zum 6,8fachen und verkaufte es nach Ablauf der Spekulationsfrist zum 24fachen. Er räumt ein: „Das ist natürlich ein außergewöhnliches Immobilieninvestment, wie es nur selten gelingt. Trotzdem – oder auch gerade deshalb – kann man eine Menge aus diesem Investment lernen.“

    Nicht gerade zimperlich geht Zitelmann mit anderen Autoren um. So zitiert er aus einem Buch von Dirk Müller, bekannt als „Mr. Dax“. Der schrieb 2009 in seinem Buch „Crashkurs“: „Aktien und Aktienfonds gehören in diesen unsicheren Zeiten einfach nicht ins Depot.“ Zitelmanns Kommentar: „Anleger, die dem Rat von Mr. Dax folgten, waren schlecht beraten. Denn vom Erscheinen des Buches im Januar 2009 bis zum März 2015 konnte sich der Dax von 4171 bis auf 12.167 Punkte fast verdreifachen.“

    In dem Kapitel 7 „Die Bedeutung finanzieller Ziele“ macht sich Zitelmann über einen anderen Autor lustig, der ein Buch mit dem Titel „Making money“ veröffentlicht und dort seinen Lesern sagt, es sei völlig sinnlos, sich das Ziel zu setzen, Millionär zu werden, denn das sei sowieso unrealistisch. Zitelmann dazu: „Dieser Pessimismus verwundert, vor allem bei einem Finanzanalysten und Inhaber einer Firma für Finanzmarktresearch, der behauptet, seine Firma habe im zehnjährigen Mittel nur bei etwa einem knappen Drittel der Prognosen falsch gelegen.“ Zitelmann dazu, nicht ohne Sarkasmus: „Mit einer solch erstaunlich hohen Trefferquote sollte es jedenfalls ein Leichtes sein, in diesem Zeitraum am Aktienmarkt nicht nur eine, sondern sogar mehrere Millionen zu verdienen.“

    Zitelmanns Buch gliedert sich in zwei Teile: Im ersten Teil erklärt er, wie man reich wird. Ohne Unternehmer zu werden, so das Fazit aller Forschungsergebnisse, sei dies zwar nicht unmöglich, aber doch eher unwahrscheinlich. Mehr als 80% aller Reichen in Deutschland seien dies durch Unternehmertum geworden. Aber immerhin 10% gelang dies durch Immobilien. Im zweiten Teil schreibt er darüber, wie man klug investiert. Erfrischend ist, wie Zitelmann verbreitete Irrtümer und Investmentlegenden widerlegt: Diversifikation sei keineswegs der Königsweg zum Reichtum und Volatilität sei ein völlig ungeeignetes Maß für Risiko, so der Autor. Die meisten Anleger könnten schon deshalb keine guten Ergebnisse erzielen, weil sie Investments im Heimatmarkt übergewichteten („Home Bias“).

    Das Nachwort wird jedem gefallen, der politisch so denkt wie Zitelmann, also sehr liberal und auf jeden Fall nicht links: „Warum unsere Gesellschaft die Reichen braucht“ begründet er auf 20 Seiten. So etwas liest man sonst nirgendwo. Zitelmann kritisiert, Reiche würden zu Sündenböcken für Verfehlungen der Politik gemacht. Er kritisiert aber auch die Reichen selbst: „Dass die Reichen vom Rest der Gesellschaft so wenig verstanden werden, ist jedoch auch ihre eigene Schuld, weil sie sich öffentlich meist nicht engagieren, nicht an den Debatten unserer Gesellschaft teilnehmen und es bis heute nicht verstanden haben, einen eigenen Beitrag zu leisten, damit ihr Nutzen und Wert für die Gesellschaft breitere Anerkennung finden.“

    Alles in allem: Ein Buch, das hält, was der Titel verspricht: Auf 250 Seiten findet der Leser wesentliche Erkenntnisse, die ihm helfen, Reichtum aufzubauen und den erworbenen Reichtum dann auch zu behalten. Zitelmanns Buch ist glaubwürdig, weil der Autor selbst erfolgreich ist, weil er „die Reichen“ aus der Nähe kennt und weil er alles, was die Wissenschaft uns zu diesem Thema zu sagen hat, in einer leicht verständlichen Sprache darstellt.

    Rainer Zitelmann, Reich werden und bleiben. Ihr Wegweiser zur finanziellen Freiheit, FinanzBuch Verlag, München 2015, 249 Seiten, 24.99 Euro.





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    Verfasst von wO Gastbeitrag
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