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    Zinswende in den USA  1145  0 Kommentare Saulus oder Paulus?

    Er ist wie eine Droge, an die sich die Akteure mittlerweile gewöhnt haben. Der ultraniedrige US- Leitzins begleitet uns seit der Finanzkrise und sorgte für nachhaltigen Rückenwind sowohl an Anleihen- als auch Aktienmärkten weltweit. Seit Jahresanfang werden die Aussagen der Fed lauter, dass die Zinswende kurz- bis mittelfristig ante portas stehe. Der zukünftige Zinsschritt, wann immer er auch kommen mag, wird die Anleiherenditen nach oben drücken und so die Refinanzierung der Unternehmen verteuern. Quo vadis Aktien?

    Er ist wie eine Droge, an die sich die Akteure mittlerweile gewöhnt haben. Der ultraniedrige US- Leitzins begleitet uns seit der Finanzkrise und sorgte für nachhaltigen Rückenwind sowohl an Anleihen- als auch Aktienmärkten weltweit. Seit Jahresanfang werden die Aussagen der Fed lauter, dass die Zinswende kurz- bis mittelfristig ante portas stehe. Der zukünftige Zinsschritt, wann immer er auch kommen mag, wird die Anleiherenditen nach oben drücken und so die Refinanzierung der Unternehmen verteuern. Quo vadis Aktien? Die Fed könnte die Aktienmärkte in den nächsten Bärenmarkt befördern, aber die Historie zeigt, dass es mit hoher Wahrscheinlichkeit anders ablaufen wird.

    Experten streiten sich, wann die Fed tatsächlich den Zinshebel umlegen wird. Dabei scheint sich der Septembertermin herauszukristallisieren. Die Zutaten für eine Zinswende sind normalerweise gegeben – ein Boom am US-Arbeitsmarkt und eine robuste Konjunktur. Auguren prophezeien einen deutlichen Absturz von S&P500, Dax und Co bei einer Zinsanhebung durch die Fed. Das zentrale Argument ist, dass sich das billig geliehene Geld aus den Märkten zurückzieht und sich die Abwärtsspirale, verstärkt durch das Durchbrechen von Stop-Loss-Marken, beschleunigen werde. Ein Horrorszenario für viele Anleger, besonders diejenigen, die erst spät auf den fahrenden Zug aufgesprungen sind. Egal wie wahrscheinlich diese Perspektive ist, einen Plan hierfür sollte jeder Anleger in der Hinterhand haben.

    Kann eine gemäßigte Zinswende nicht auch für Rückenwind sorgen? Mit hoher Wahrscheinlichkeit sogar, wenn man einen Blick auf die Historie des S&P 500 in solchen Zinsanhebungszyklen wirft. Seit 1950 gab es insgesamt zwölf Phasen steigender Zinsen, dabei ist ein interessantes Muster zu beobachten. In den ersten drei Monaten vor dem ersten Zinsanstieg haben US-Aktien in elf von zwölf Fällen positive Renditen abgeliefert – im Durchschnitt circa sieen Prozent. Selbst in den drei Monaten nach dem Zinsanstieg, in denen sich viele Akteure verunsichern lassen, lag die Performance im Schnitt bei zwei Prozent Plus. Auch auf Sicht von sechs und zwölf Monaten nach dem Zinsanstieg bleibt eine positive, mittlere Rendite von fünf Prozent, allerdings nehmen die Ausschläge signifikant zu.

     

    Aus historischer Sicht sollten Investoren nicht zu große Angst vor der Zinswende haben, dieser jedoch mit dem nötigen Respekt und Vorbereitung begegnen. Die aktuelle amerikanische Lage unterscheidet sich gegenüber der Historie leicht, der Konjunkturaufschwung und das Gewinnwachstum dürften hinter den historischen Werten bleiben. Was für amerikanische Aktien galt, muss aber nicht zwingend für Aktien in anderen Regionen gelten.

    Ein Zinsanstieg sollte dem US-Dollar Rückenwind geben, sofern nicht andere große Währungsräume ebenfalls die Zinsen erhöhen. So könnten beispielsweise Euro-Aktien, vor allem die mit geringem Exportanteil, zu den Verlierern einer US-Zinswende gehören. Insbesondere US-Investoren werden in diesem Szenario Euros abziehen und am amerikanischen Aktienmarkt die getauschten Dollars wiederanlegen. Aber insgesamt betrachtet, dürften die Aussichten für Aktien nach wie vor positiv sein, vor allem im Vergleich zu anderen Anlageklassen. 




    Guido vom Schemm
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    Guido vom Schemm ist geschäftsführender Gesellschafter der GVS Financial Solutions GmbH. Der studierte Betriebswirt blickt auf eine langjährige Berufserfahrung (seit 2000) in der Finanzindustrie zurück. Unter anderem als Aktienanalyst bei der Cominvest / Cominvest Asia und als Vorstandassistent sowie mehrere Jahre als leitender Direktor einer großen Wertpapierspezialisteneinheit der Commerzbank AG. Weitere Informationen unter www.gvs-fs.de
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    Verfasst von Guido vom Schemm
    Zinswende in den USA Saulus oder Paulus? Er ist wie eine Droge, an die sich die Akteure mittlerweile gewöhnt haben. Der ultraniedrige US- Leitzins begleitet uns seit der Finanzkrise und sorgte für nachhaltigen Rückenwind sowohl an Anleihen- als auch Aktienmärkten weltweit. Seit Jahresanfang werden die Aussagen der Fed lauter, dass die Zinswende kurz- bis mittelfristig ante portas stehe. Der zukünftige Zinsschritt, wann immer er auch kommen mag, wird die Anleiherenditen nach oben drücken und so die Refinanzierung der Unternehmen verteuern. Quo vadis Aktien?