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    Hüfners Wochenkommentar  622  0 Kommentare "Die Normalisierung im 'Euro der 18' - Seite 2

    Entscheidend für diesen Wandel sind die Kredite an Wirtschaft und Private. Sie gehen nicht mehr zurück, sondern fangen an, wieder langsam anzusteigen, nämlich zuletzt um 1 Prozent gegenüber Vorjahr. Das ist zwar noch ein zartes Pflänzchen, aber immerhin. Kredite sind nun einmal der Mechanismus, mit dem das Geld der Zentralbank in den Wirtschaftskreislauf gelangt. Diese Transmission hat lan­ge nicht funktioniert. Jetzt fängt sie an wieder zu greifen.

    Das ist wichtig. Es zeigt, dass die Griechenland-Krise die Mechanismen der Geldpolitik in der Währungsunion nicht kaputt gemacht hat. Die "Währungsunion der 18" (also ohne Athen) funktioniert. Sie wächst langsam aus der Krise heraus. Sie ist besser und vor allem robuster, als viele das gedacht haben. Die Krise hat die Länder sogar noch mehr zusammengeschweißt. Das kann auch eine Perspektive für Griechenland sein. Es wird, wenn es seine Probleme gelöst hat, wieder aktiv an einer ge­stärkten Union teilnehmen können.

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    Das höhere Wachstum von M3 zeigt aber auch, dass die Wertpapierkäufe der EZB trotz aller Unkenrufe doch wir­ken. Banken nutzen das Geld, das sie durch die Wertpa­pierverkäufe an die Zentralbank erhalten, um mehr Kre­dite zu geben.

    Schließlich zeigt die Entwicklung, dass sich die Zurück­haltung gerade der Banken in Südeuropa zu lösen be­ginnt. Sie werden wieder aktiv. Die Unsicherheiten nach dem Bankenstresstest und der Erhöhung der Kapitalan­forderungen gehen zurück. Ein Zeichen dafür sind die steigenden Aktienkurse dieser Institute. Der Kurs der Aktie von Intesa Sanpaolo ist in den letzten drei Mona­ten um über 15 Prozent gestiegen.

    Von all dem profitiert am Ende auch die Konjunktur. Die leichte Erholung bei der Entwicklung des realen Sozial­produktes in den letzten Monaten wird durch bessere Fundamentaldaten unterfüttert. Das kann optimistischer machen für die Zukunft. Mit einer zeitlichen Verzögerung wird es sich auch in steigender Beschäftigung zeigen.

    Manche sagen, dass jetzt Inflationsgefahren am Hori­zont auftauchen könnten. Wenn die Geldmenge schnel­ler als das nominale Sozialprodukt zunimmt, dann er­höht sich die Kassenhaltung in der Volkswirtschaft. Das ist in Ländern wie Deutschland, wo die Kapazitäten weit­gehend ausgelastet sind, tatsächlich nicht unproblema­tisch. Im Euroraum insgesamt gibt es jedoch noch viel ungenutzten Expansionsspielraum. Vor Inflation brau­chen wir uns da zunächst noch keine Sorgen zu ma­chen.

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    Verfasst von 2Börse Frankfurt
    Hüfners Wochenkommentar "Die Normalisierung im 'Euro der 18' - Seite 2 Hüfner 22. Juli 2015. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Nach den Turbulenzen mit der Griechenlandkrise kocht in der Öffentlichkeit jetzt wieder die grundsätzliche Kritik am Euro hoch. Renommierte Ökonomen vor allem im Ausland setzen keinen …

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