Chiphersteller
Infineon verzaubert die Börse - Aktie katapultiert sich an die DAX-Spitze
Stark, stärker, Infineon – Das Quartalsergebnis des deutschen Chipherstellers haut am Donnerstag alle um. Anleger jubeln und schicken die Infineon-Aktie auf Wolke Sieben.
Ein kriselndes China als wichtiger Absatzmarkt, dazu die drei Milliarden US-Dollar teure Übernahme des US-Konzerns International Rectifier: Nein, die Analysten hatten nicht allzu große Erwartungen, als Infineon an diesem Donnerstag seine neusten Zahlen präsentierte. Doch am Ende waren alle ziemlich von den Socken.
Nach dem abgelaufenen vierten Geschäftsquartal konnte Vorstandschef Reinhard Ploss am Donnerstag in München nicht nur mit einem Gewinnsprung überraschen, sondern lieferte auch einen optimistischen Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr 2015/16. Neben einem Umsatzplus von 13 Prozent peilt das Unternehmen außerdem eine verbesserte Marge an.
Gewinnsprung lässt Anleger jubeln
Punkten konnte Infineon aber vor allem mit dem aktuellen Ergebnis, genauer gesagt mit einem operativen Gewinn, der deutlich über dem lag, was Experten sich ausgerechnet hatten. 286 Millionen Euro blieben im sogenannten Segmentergebnis - das die betriebliche Entwicklung widerspiegeln soll - übrig, im Vorquartal waren es noch 245 Millionen gewesen. Händler werteten die Ergebnisse als „sehr stark“, gerade mit Blick auf eine ansonsten derzeit eher schwächelnde Halbleiterbranche.
Die Anleger feierten die Zahlen des Chipherstellers und ließen die Infineon-Aktie am Morgen kräftig in die Höhe steigen. Aktuell liegt sie rund 12 Prozent im Plus und ist damit klarer Spitzenreiter im DAX:
Die Infineon-Aktie im Fünf-Tagechart
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Unter dem Strich verdreifachte Infineon seinen Gewinn auf nahezu 325 Millionen Euro. Ausschlaggebend waren anziehende operative Ergebnisse sowie ein Steuerertrag von 131 Millionen Euro. Lukrative Chips für Laptops und Smartphones machten zusammen mit positiven Währungseffekten die Delle im Geschäft mit der Autoindustrie weiter wett, so Ploss. Auch das Wachstum im höhermargigen Geschäft mit Sicherheitschips und eine deutlich steigende Gewinnspanne im Industriegeschäft trugen zum Gewinnsprung bei. Darüber hinaus sei auch die Integration des für drei Milliarden US-Dollar zugekauften US-Konzerns International Rectifier mitverantwortlich für das das gute Abschneiden. Dem Infineon-Chef zufolge sei Unternehmen deutlich besser und deutlich schneller als erwartet integriert worden.
Bei der Dividende für das abgelaufene Geschäftsjahr will das Management der Hauptversammlung im Februar eine Erhöhung der Ausschüttung um 2 Cent auf 0,20 je Aktie vorschlagen.
Weitere Einzelheiten zu den Infineon-Zahlen finden Sie hier.
Mit dpa-AFX