Pipeline-Streit
Weber warnt vor Rückfall in Nationalstaatsdenken
BRÜSSEL (dpa-AFX) - Im Streit um den geplanten Ausbau der Ostsee-Gaspipeline zwischen Russland und Deutschland warnt EVP-Fraktionschef Manfred Weber vor einem Rückfall in nationalstaatliches Denken. "Wir sollten uns auf europäische Interessen und nicht auf nationale konzentrieren", sagte der CSU-Politiker am Donnerstag vor dem EU-Gipfel in Brüssel.
Bei dem Treffen der Staats- und Regierungschefs werden spätestens bei der Sitzung zum Thema Energieunion an diesem Freitagmorgen Diskussionen über das Pipeline-Projekt erwartet. Vor allem mittel- und osteuropäische Staaten lehnen es ab, weil es Russland als Energielieferanten stärke und ihre eigene Stellung schwächen könne. Die Initiatoren betonen hingegen, dass Nord Stream 2 die Versorgungssicherheit der ganzen EU erhöhen werde.
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Die vom russischen Gazprom -Konzern mit westeuropäischen Unternehmen geplante Leitung würde es ermöglichen, die krisengeschüttelte Ukraine als wichtigstes Transitland für russisches Erdgas umgehen zu können. Das würde Kiew die Möglichkeit nehmen, die Gaslieferungen in die EU zu unterbrechen oder Gas für den Eigenbedarf abzuzapfen./aha/tl/DP/jha