Fed-Vize Fischer
Drückt die Fed auf die Tube? Zinstraffung mit vier Zinsanhebungen möglich
Die US-Notenbak Federal Reserve beendete mit ihrem Zinsentscheid von Dezember 2015 die Ära der Nullzinsen. Nach 365 Wochen und einem Tag hob die Fed den Leitzins auf 0,25 bis 0,5 Prozent an und erklärte zugleich, den Straffungskurs "graduell" fortzusetzen. Heute Abend wird das Protokoll zur jüngsten Zinssitzung veröffentlicht.
Zinsanhebung - das Ende einer Ära
Der Zinsschritt markiere das „Ende einer außergewöhnlichen Ära“, sagte Fed-Chefin Janet Yellen zu Beginn der Pressekonferenz. Mit der Entscheidung, die Zinsen zum ersten Mal seit 2006 wieder anzuheben, erkenne die Notenbank den „nennenswerten Fortschritt“ der wirtschaftlichen Erholung an. Zugleich sei sie Ausdruck des Vertrauens, dass sich die Wirtschaft weiter erholen werde. Zwei Faktoren spielten den Ausschlag: die Erholung des US-Arbeitsmarkts und die Zuversicht, dass die Inflation mittelfristig wieder steigen werde. Gleichzeitig betonte Yellen: Die globalen Risiken, die die Notenbank im September noch vor einer Zinsanhebung zurückschrecken ließen, seien „weiterhin vorhanden.“ Die Fed-Chefin deutete zudem die schrittweise Normalisierung der Zinsen an (siehe Pressemitteilung der Fed).
Vier Zinsanhebungen in 2016 möglich
Nach Meinung des Vizechefs der Fed, Stanley Fischer, könnte die US-Notenbank den Leitzins schneller anheben, als aktuell an den Finanzmärkten erwartet. Es sei im Bereich des Möglichen, dass die Fed den Leitzins in diesem Jahr viermal anhebe, sagte der stellvertretende Notenbankchef am Mittwoch dem US-Sender CNBC.
In seinen Aussagen bezog sich Fischer auf aktuelle Zinsprognosen der Fed, die auf eine Straffung der Zeitkorridors deuten würden. Die an den Finanzmärkten erwarteten zwei Zinsanhebungen für das laufende Jahr um jeweils 0,25 Punkte seien zu langsam. Aber wie zuvor schon Fed-Chefin Yellen betonte auch Fischer, dass der tatsächliche Kurs der Fed von der konjunkturellen Entwicklung abhänge.
Mit dpa-AFX