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    EZB macht Schuss  6609  4 Kommentare Es ist Aus! Der 500-Euro-Schein wird von der Euro-Bildfläche verschwinden

    Es ist beschlossene Sache: Der 500-Euro-Schein wird abgeschafft! Die Europäische Zentralbank (EZB) heute auf ihrer Ratssitzung in Frankfurt am Main das Ende der größten Euro-Banknote der Eurozone besiegelt. Gegen Ende 2018 soll der lilafarbene Schein von der Bildfläche verschwinden. Zur gleichen Zeit sollen neue 100- und 200-Euro-Bankonten eingeführt werden. Alle im Umlauf befindlichen 500er sollen ihre Gültigkeit als gesetzliches Zahlungsmittel behalten, werden jedoch nach und nach eingezogen (zur EZB-Pressemitteilung hier lang). 

    Ob sich dadurch - wie von Befürwortern als Argument vorgebracht - sowohl die Terrorfinanzierung als auch die Schwarzarbeit eindämmen lassen, steht zu bezweifeln. Ein Aspekt, auf den EZB-Präsident Mario Draghi gern verweist. "Der 500-Euro-Schein ist ein Instrument für illegale Aktivitäten." Die EU-Finanzminister hatten bei einem Treffen in Februar deutlich gemacht, dass sie von der EZB "angemessene Maßnahmen" mit Blick auf den 500-Euro-Schein erwarteten.

    "Bargeld kennt keine Negativzinsen"

    "Die Abschaffung der 500-Euro-Scheine untergräbt das Vertrauen in die EZB. Es muss der Eindruck entstehen, dass der Hauptgrund der Abschaffung das Ziel ist, die Zinsen weiter in den negativen Bereich zu bringen“, kritisiert der neue ifo-Präsident Clemens Fuest. „Für die Europäische Zentralbank (EZB) würde es einfacher, die Negativzinsen weiter herunterzufahren. Denn Bargeld kennt keine Negativzinsen, wohl aber elektronische Konten.“

    Auch Bundesbankpräsident Jens Weidmann hat zuvor bereits Bedenken angemeldet. Er warnte in der Debatte über die Einschränkung von Bargeldzahlungen vor falschen Signalen. "Es wäre fatal, wenn die Bürger den Eindruck bekämen, dass ihnen das Bargeld nach und nach entzogen wird.“ Man „dürfte nicht vergessen, dass Banknoten das einzige gesetzliche Zahlungsmittel sind,“ sagte Weidmann der "Bild-Zeitung". In einem früheren Interview mit der "F.A.Z." fragte Weidmann: „Glauben Sie, dass kriminelle Handlungen deshalb unterblieben, weil es den 500-Euro-Schein nicht mehr gibt?“

    500er verschwinden bereits langsam, still und leise

    Wie wallstreet:online gestern berichtete, ist die EZB dem Anschein nach schon fleißg dabei, die 500-Euro-Noten schleichend aus dem Verkehr zu ziehen. So wurden im ersten Quartal dieses Jahres bereits knapp 20 Millionen 500er-Banknoten mit einem Wert von annähernd zehn Milliarden Euro aus der Riege der Euronoten ausgeschlichen, schreibt die "Welt am Sonntag". Ein derart starker Rückgang einer spezifischen Banknote sei höchst ungewöhnlich. Üblicherweise stiegen die Zahlen vielmehr kontinuierlich an, da auch die Wirtschaftskraft stetig wächst und die Inflation einen Teil des Wertes der Banknoten auffrisst. So sei auch die Zahl der anderen Banknoten in den Monaten von Januar bis März weiter gestiegen. Mit einer Ausnahme: der 500-Euro-Schein.

    Was das kostet!

    Billig wird das ganze auch nicht. Selbst im günstigsten Szenario werde die Abschaffung des 500-Euro-Scheins mit weit mehr als 500 Millionen Euro zu Buche schlagen. (Lesen Sie mehr: Abschaffung des 500-Euro-Scheins - Autsch, das wird richtig teuer!)

    Mit dpa-AFX





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