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     1981  0 Kommentare Nicht immer wo Mittelstand drauf steht, ist auch Solides drin

    Was kommt Ihnen beim Wort Mittelstand in den Sinn? Sicher Begriffe wie solides Wirtschaften, Qualität und Innovation. Gemeinhin gilt der deutsche Mittelstand ja als Rückgrat der deutschen Wirtschaft.

    Daher kamen findige Marketingexperten auf die Idee mit Mittelstandsanleihen das große Geld zu machen. Mit KTG Agrar (WKN: A0DN1J / ISIN: DE000A0DN1J4) ist diese Woche wieder einmal ein Star aus diesem Bereich pleitegegangen.

    Nach einer längeren Zeit des Durchhängens und der Verschiebung von Zinszahlungen wurde am Dienstag bekannt, dass KTG Agrar eine Restrukturierung und Sanierung im Rahmen der Möglichkeiten des ESUG (Gesetzes zur weiteren Erleichterung der Sanierung von Unternehmen) durchführen wird. Dahinter verbirgt sich ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung.

    Auslöser für die wirtschaftliche Schieflage sowie der daraus resultierenden Entscheidung zur Restrukturierung und Sanierung war die Fälligkeit von Anleihezinsen der im Jahr 2011 begebenen Anleihe KTG Biowertpapier II (WKN: A1H3VN / ISIN: DE000A1H3VN9). Die Inhaber-Teilschuldverschreibung hat ein Volumen von 250 Mio. Euro und ist mit 7,125 Prozent p. a. verzinst. Die am 6. Juni 2016 anstehende Zinszahlung in Höhe von 17,8 Mio. Euro konnte nicht erfolgen.

    KTG Agrar steht damit in einer langen Reihe von gescheiterten Mittelstandsanleihen. Die zugrundeliegende Idee ist (eigentlich) sehr gut, aber die Umsetzung war desaströs. Die meisten der Unternehmen haben nämlich auf normalem Wege kein Geld mehr erhalten und nun den Weg der öffentlichen Anleihe gesucht. Meist ging es eine Zeit lang gut, doch irgendwann stockten die Zahlungen oder das Unternehmen ging komplett in die Insolvenz.

    Der aktuelle Fall zeigt einmal mehr, dass Mittelstandsanleihen mehr versprechen als sie halten. Solider Mittelstand verbirgt sich jedenfalls in den seltensten Fällen dahinter.

    Anleger sind gut beraten solche Investments zu meiden. Erst recht, wenn es um den langfristigen Vermögensaufbau geht. Der geht am besten mit Sachwerten, vorrangig mit Aktien und zum Teil auch mit Gold. Die Kritiker am Edelmetall dürften dieser Tage voller Staunen auf den Goldpreis schauen. Doch letztlich gilt eben auch:

    Gold ist eine langfristige Sicherheitsanlage für den Fall der Fälle – kurzfristige Gewinne sollte man nicht überbewerten – das schreibt ja auch Goldfinger immer wieder in seiner Kolumne.

    In diesem Sinne,
    weiterhin viel Erfolg bei der Geldanlage

    Ihre dieboersenblogger.de-Gründer
    Christoph A. Scherbaum & Marc O. Schmidt

    Bildquelle: dieboersenblogger.de



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    Christoph Scherbaum M.A. und Diplom-Betriebswirt Marc Schmidt sind die Gründer von dieboersenblogger.de. Der Social-Börsenblog wurde Ende 2008 im Zeichen der Finanzkrise von den zwei Finanzjournalisten gegründet und hat sich seither fest in der Börsenmedienlandschaft etabliert. Heute schreibt ein gutes Dutzend Autoren neben Christoph Scherbaum und Marc Schmidt über Aktien, Geldanlage und Finanzen. Weitere Informationen: www.dieboersenblogger.de.
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