Lufthansa
Das ist nun die kalte Dusche für alle Anleger
Lieber Leser,
nach dem Brexit-Schock hatte sich die Lufthansa-Aktie zuletzt wieder deutlich erholt gezeigt. Zwischen dem 27. Juni und 18. Juli legte der Kurswert um 13 % zu. Doch am Mittwochabend sorgte der Lufthansa-Vorstand dann für die kalte Dusche: Gewinnwarnung! Am Donnerstag verlor die Aktie in Frankfurt prompt 5,56 %.
Kuriose Situation
Die Situation ist durchaus kurios. Denn vordergründig betrachtet fallen die vorläufigen Zahlen für das erste Halbjahr deutlich besser als im Vorjahr aus. Dennoch kam die Konzernleitung auf ihrer Sitzung am Mittwoch zu dem Schluss, dass das bereinigte EBIT im laufenden Geschäftsjahr vermutlich hinter dem Vorjahreswert zurückbleiben wird. Zuvor lautete die Prognose „leicht über Vorjahres-EBIT“.
Begründung
Zur Begründung äußerte sich das Unternehmen wie folgt: „Insbesondere aufgrund der wiederholten Terroranschläge in Europa und der seit der Bekanntgabe der ursprünglichen Prognose im März gestiegenen politischen und wirtschaftlichen Unsicherheit, haben die Vorausbuchungen vor allem auf Langstreckenverbindungen nach Europa deutlich nachgelassen. Eine vollständige Aufholentwicklung hält der Vorstand aus heutiger Sicht für nicht mehr wahrscheinlich.“
Operatives Ergebnis bei Passagiergeschäft deutlich gesteigert
Der Umsatz blieb zwar mit 15 Mrd. Euro im 1. Halbjahr 2,7 % hinter dem Vorjahreszeitraum zurück. Doch dafür verbesserte sich das bereinigte operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern um 13 % auf 529 Mio. Euro. Das bereinigte EBIT für das Passagiergeschäft wuchs besonders stark um 77 % auf 441 Mio. Euro. Ursächlich dürfte hier meiner Meinung nach vor allem der günstige Kerosinpreis sein.
Insbesondere 3. Quartal problematisch
So geht es aber nun leider nicht weiter. Insbesondere für das 3. Quartal erwartet sich der Vorstand schlechtere Werte. Hier kalkuliert das Unternehmen zwar mit einer Ersparnis von 350 Mio. Euro bei den Spritkosten. Doch im Gegenzug wird das Kapazitätswachstum nur um 5,4 % zulegen, während man zuvor von 6 % ausgegangen war. Dies hat Folgen für das Passagiergeschäft. Bei den währungsbereinigten Stückerlösen erwartet sich Lufthansa ein Minus von 8 oder 9 %.
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Ein Gastbeitrag von Mark de Groot.
Herzliche Grüße
Ihr Robert Sasse