Ölpreise legen weiter deutlich zu
NEW YORK/LONDON/WIEN (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Dienstag deutlich zugelegt und damit an die kräftigen Gewinne vom Wochenauftakt angeknüpft. Nachdem die Notierungen am Morgen noch gesunken waren, kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Oktober am späten Nachmittag 48,95 US-Dollar. Das waren 60 Cent mehr als am Montag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im September stieg um 68 Cent auf 46,42 Dollar.
Seit vergangenem Donnerstag haben die Ölpreise um mehr als zwölf Prozent zugelegt. Auslöser für den Schub waren neuerliche Spekulationen auf Förderbegrenzungen seitens der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) und anderer großer Rohölproduzenten. Ein solcher Versuch war bereits im Frühjahr gescheitert. Ein wesentlicher Grund waren seinerzeit grundsätzliche Differenzen zwischen den einflussreichen Opec-Staaten Saudi-Arabien und Iran, die im Wesentlichen fortbestehen.
Obwohl die Ölpreise wegen der Spekulation auf eine mögliche Einigung auf eine Obergrenze kräftig steigen, bleiben Experten skeptisch. "Eigentlich rechnet kein Marktbeobachter mit einer Einigung auf Produktionsobergrenzen beim Opec-Treffen in Algerien Ende September", sagten Rohstoffexperten der Commerzbank. Ihrer Einschätzung nach sind die Differenzen zwischen den Ölproduzenten "kaum überwindbar".
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Der Preis für Opec-Rohöl ist zuletzt deutlich gestiegen. Das Opec-Sekretariat meldete am Dienstag, dass der Korbpreis am Montag 43,92 Dollar je Barrel betragen habe. Das waren 1,32 Dollar mehr als am Freitag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der 14 wichtigsten Sorten des Kartells./jkr/jha/