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    Marktkommentar  805  0 Kommentare Dr. Daniel Hartmann (BANTLEON): Mit konjunkturellem Schwung ins neue Jahr

    Ab Frühjahr 2017 droht zwar erneut politischer Gegenwind. Bis dahin sollten Risikoassets aber outperformen, meint Dr. Daniel Hartmann.

    Nach einem Jahr des Schreckens ist Ende 2016 wieder der Optimismus an die Finanzmärkte zurückgekehrt. Fundamental ist dies durchaus gerechtfertigt. Sowohl in den USA, China, Europa und Japan überwogen zuletzt die positiven Konjunkturüberraschungen. Mithin befindet sich die Weltwirtschaft seit dem Spätsommer im Aufwärtstrend und geht mit Schwung ins neue Jahr. Ab dem Frühjahr 2017 droht zwar erneut politischer Gegenwind. Bis dahin sollten Risikoassets aber outperformen.

    Ende gut, alles gut? 2016 hielt für die Finanzmärkte einige böse Überraschungen parat, die nicht selten in Panikattacken mündeten. Zum Jahresende scheint sich indes alles in Wohlgefallen aufzulösen – es herrscht Aufbruchsstimmung. Viele machen dafür Donald Trump verantwortlich, in dem nicht mehr der »böse Bube«, sondern die Reinkarnation Ronald Reagens gesehen wird. Diese monokausale Erklärung dürfte jedoch zu kurz greifen. Schon vor dem 8. November ging von fundamentaler Seite Rückenwind für die Finanzmärkte aus, da sich die Weltkonjunktur bereits seit dem Spätsommer im Aufwärtstrend befindet. 

    Einen wesentlichen Beitrag dazu hat die Erholung der Rohstoffpreise geleistet. Dies half nicht nur einigen Schwellenländern (allen voran Brasilien und Russland), ihr Konjunkturtief zu überwinden, sondern hat in den USA gleichzeitig zur Stabilisierung des Energiesektors beigetragen. Auch sonst gibt es keine Anzeichen dafür, dass der seit 7 Jahren anhaltende Aufschwung in den USA ernsthaft gefährdet ist. Im Gegenteil, die Konsumnachfrage dürfte in den kommenden Monaten zusätzlich von steigenden Lohnzuwächsen beflügelt werden. Gleichzeitig zeichnet sich im Unternehmenssektor eine anziehende Gewinndynamik ab. Per saldo sollte die US-Wirtschaft 2017 stärker expandieren als 2016.

    Die grösste Überraschung lieferte aber im 2. Halbjahr 2016 China. Der noch zu Jahresbeginn befürchtete konjunkturelle Absturz ist komplett ausgeblieben. Stattdessen gelang es der Regierung – nicht zuletzt dank umfangreicher Infrastrukturinvestitionen – das Wachstum bei knapp unter 7,0% zu stabilisieren. Im Ergebnis geht China mit Schwung ins neue Jahr.

    Florieren die beiden grössten Volkswirtschaften der Welt, strahlt dies auch positiv auf Deutschland und die Eurozone aus. Es verwundert daher nicht, dass der IFO-Index im Dezember ein neues 3-Jahres-Hoch erklommen hat. Neben dem Export ist indes nach wie vor die Binnennachfrage Antriebsmotor der Währungsunion. Dies bekommt derzeit Frankreich positiv zu spüren. Hier hat sich nach einer durchwachsenen Entwicklung in den Vorjahren Ende 2016 besonders viel Optimismus breit gemacht.

    Dies gilt mit Abstrichen auch für Japan, dessen Unternehmen sich zuletzt (gemäss Tankan-, Einkaufsmanagerumfrage) moderat zuversichtlich gaben. Die massive Yen-Abwertung der vergangenen Monate (-15% gegenüber USD) dürfte in den nächsten Wochen für zusätzlichen Auftrieb sorgen.

    Alles in allem ist von fundamentaler Seite Anfang 2017 das Feld für eine anhaltende Outperformance von Risikoassets bestellt, während die Anleihenmärkte unverändert unter Druck stehen. Im weiteren Jahresverlauf ist diese Entwicklung natürlich keine Einbahnstrasse. Die globalen Risiken sind im nächsten Jahr mindestens genauso gross wie 2016. So bleibt abzuwarten, wie vernünftig und zahm Trump tatsächlich agiert. Die französischen Präsidentschaftswahlen im April/Mai werden einmal mehr zu Schicksalstagen für die EU und die Eurozone. Der grösste Unsicherheitsfaktor ist indes weiterhin China mit den dort vorherrschenden Ungleichgewichten (am Immobilienmarkt und in der Schwerindustrie). Zusätzliche Spannungen in dieser Hinsicht dürfte der fortschreitende Leitzinserhöhungszyklus der Fed erzeugen. Der steigende US-Zinstrend zieht wie ein Magnet Kapital an. Die Leidtragenden sind vor allem China und die übrigen Schwellenländern. Nach dem klaren »Risk-on« zu Jahresbeginn könnten daher die Zeiten in der Asset Allocation schon bald wieder rauer werden.




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