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    Die Plastikbedrohung  2815  2 Kommentare Sind bald die Meere grau, oder kommt Rettung?

    Es ist für Umweltaktivisten und Unternehmen ein Top-Thema: Die Verschmutzung der Meere durch Plastik. Jetzt haben sich 40 Konzerne für ein abgestimmtes Vorgehen entschieden, um einen nachhaltigen Beitrag zu leisten. Ist das die ersehnte Rettung für die Weltmeere?

    In den vergangenen Jahren haben Künstler, Filmschaffende, Prominente und Politiker den Zusammenhang zwischen Plastikabfall und Zustand der Weltmeere thematisiert. Der Film “Plastic Planet” beschäftige sich mit Plastik als immanentes Material des täglichen Lebens. Jetzt soll der neue Kinofilm “A Plastic Ocean” (Start: 20. Januar 2017) die Problematik der Meeresverschmutzung durch Plastik eindeutig vor Augen führen. Den Produzenten Adam Leipzig (Filme: March of the Pinguins, Dead Poets Society) und Jo Ruxton (Film: Blue Planet) geht es um den gesamten Kreislauf - bis in unsere Nahrung. Viele Ländern, wie Deutschland und Großbritannien, haben bereits Programme zur Reduzierung des Verbrauchs von Plastiktüten erlassen. Andere, wie der US-Bundesstaat Michigan, weigern sich noch.

    Es ist ein globales Problem, bei dem es um große Plastikteile (Fischernetze, Tüten, Flaschen) und ganz kleine Partikel, sogenannten Mikroplastik, geht. Mittlerweile können in unserem Blut Spuren von Plastik nachgewiesen werden. Dies kann von Meerestieren stammen, denn belastete Fische und Meeresfrüchte landen auf unseren Tellern. Dies sollte Beweis genug sein, dass sich Großkonzerne mit dem Thema intensiver befassen.

    Wo befindet sich der meiste Plastikmüll?

    Auch wenn die Industrienationen - also die Staaten und Länder mit dem höchsten Konsum - vermutlich den meisten Plastikmüll produzieren, so zeigt eine Karte von "Spiegel" ein anderes Bild. Demnach kommt der meiste Plastikmüll aus Afrika, Indien, Pakistan und China, wo auch die Umweltverschmutzung teilweise extrem hoch ist. Die Menge des im Meer treibenden Plastiks ist nicht ganz einfach zu ermitteln, denn die Erfassung von Mikroplastik ist schwierig. Wie der "Spiegel" darlegt, gehen einige Experten von 269.000 Tonnen Plastikmüll in den Meeren und andere von jährlich 6,4 Millionen Tonnen neuen Plastikmüll, der in die Meere gelangt, aus. Unabhängig von der tatsächlichen Menge steht aber fest, dass Plastik 350 bis 400 Jahre im Wasser braucht, bis es endgültig zersetzt ist (Quelle: "WWF"). Über diesen langen Zeitraum gelangt es mehrfach in den Lebenskreislauf von Tier und Mensch. Also in unsere Nahrungskette.

    Was sind die häufigsten Formen?

    Laut einer Forschungsarbeit von 10 Wissenschaftlern, veröffentlicht im "Royal Society Open Science" über Plastik in den Weltmeeren, ist Viscose das am meisten vorkommende Material in den Meeren. Hierbei handelt es sich nicht um Plastik, sondern um eine Kunstfaser auf Zellulosebasis, die am häufigsten in Kleidung vorkommt. Das zweithäufigste ist Polyester, also synthetische Polymere wie PC und PET.

    Die Forschung ist heute sogar soweit, dass sie genau lokalisieren kann, wo sich große Plastikmengen in den Meeren ansammeln. Zu den bekanntesten Orten gehört das “Great Pacific Garbage Patch” im Nordpazifik. Die sichtbaren Plastikmüllteppiche wandern mit den Meeresströmungen und machen nur einen kleinen Anteil aus, denn 70 Prozent treibt unter der Meeresoberfläche und lagert sich auf dem Grund ab. Hier verlängert sich, aufgrund des geringen Lichts und wenig Bewegung, der Zeitraum bis zur endgültigen Zersetzung.

    Call to Action!

    Es gibt mittlerweile zahlreiche Maßnahmen für die Verringerung des Plastikverbrauchs und Aktionen zur Reinigung der Strände und Meere. In Davos wurde jetzt die Initiative: New Plastics Economy, der Ellen MacArthur Foundation vorgestellt. Bereits im Mai 2016 ging die Initiative an den Start. Daran beteiligt sich auch der Großkonzern Unilever, der größte Hersteller von Verbrauchsgütern. Der Nahrungs- und Putzmittelkonzern verpflichtet sich bis zum Jahr 2025 nur noch wiederverwertbare, recyclingfähige oder kompostierbare Plastikverpackungen einzusetzen. Der Initiative der Ellen MacArthur Foundation geht es in erster Linie um den bewussteren Einsatz von Plastik. Also um weniger oder alternatives Plastik, um damit den Verbrauch zu reduzieren. Zu den wichtigsten Partner der Initiative gehören: Coca-Cola, Danone, MARS, Novamont und Veolia, plus Unilever.

    Die Bedrohung der Meere und der Nahrungskette durch Plastik wird auch in den nächsten Jahrzehnten die Gesellschaft beschäftigen. Wichtig bleibt der persönliche Einsatz zur Eindämmung des Plastikmülls, denn nur so kann für zukünftige Generationen ein besser Ort entstehen.    

     







    wallstreetONLINE Redaktion
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