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    Steuer auf Pflanzenschutzmittel  521  0 Kommentare kostet viel - nutzt wenig / Agrarökonom Mußhoff deckt Mängel in Studie des UFZ Leipzig auf / Folgenabschätzung unzulänglich

    Berlin (ots) - Eine Sondersteuer auf Pflanzenschutzmittel könnte
    Ackerbaubetriebe in einigen Regionen an den Rand des Ruins treiben
    und damit das Höfesterben in Deutschland beschleunigen; ein
    veränderter Einsatz von Pflanzenschutzmitteln dagegen wäre von der
    Steuer kaum zu erwarten. Sie würde lediglich die Agrarproduktion in
    Deutschland verteuern, aber kaum ökonomische Anreize setzen, um die
    Verwendung von Pflanzenschutzmitteln einzuschränken.

    Das ist das vorläufige Fazit von Professor Oliver Mußhoff, der vom
    Industrieverband Agrar e. V. (IVA) mit einer wissenschaftlichen
    Bewertung der Studie von Möckel et al. "Einführung einer Abgabe auf
    Pflanzenschutzmittel in Deutschland" (Helmholtz-Zentrum für
    Umweltforschung - UFZ Leipzig) beauftragt wurde. Der Göttinger
    Agrarökonom stellte die Ergebnisse seiner Analyse heute im Rahmen
    eines Pressegesprächs auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin
    vor.

    Der Landwirtschaftsminister von Schleswig-Holstein, Robert Habeck,
    hatte bei der Vorstellung seiner Überlegungen für eine
    Pflanzenschutzmittelsteuer betont, dass er die Studie des UFZ Leipzig
    als Start in einen Dialog verstehe. "Als betroffene Industrie
    begrüßen wir diese Einladung und hielten es für wichtig, die
    Vorschläge wissenschaftlich fundiert zu durchleuchten. Zweierlei
    wollten wir wissen: Hat die Studie wissenschaftlich Hand und Fuß und,
    wichtiger noch, welche Folgen hätte eine nationale
    Pflanzenschutzmittelsteuer für die deutsche Landwirtschaft",
    erläuterte IVA-Präsident Dr. Helmut Schramm.

    Mußhoff sieht die wissenschaftliche Qualität der Studie allerdings
    kritisch und monierte eine "Vielzahl an inhaltlichen
    Unzulänglichkeiten". Dies beginne schon bei der Motivation, die die
    UFZ-Autoren für die Einführung einer Abgabe auf Pflanzenschutzmittel
    anführen. Angeblich sei der Einsatz an Pflanzenschutzmitteln in den
    zurückliegenden Jahrzehnten um 36 Prozent angestiegen. Tatsächlich
    basiert diese Berechnung der UFZ-Autoren auf einem statistischen
    Trick, nämlich der willkürlichen Wahl des Referenzjahres 1993.

    Denn 1993 war, statistisch gesehen, ein Ausreißer-Jahr, in dem so
    wenig Pflanzenschutzmittel abgesetzt wurden wie in keinem anderen
    Jahr seit 1974. "Nähme man, ebenso willkürlich, als Referenz das Jahr
    1987, das ein Ausreißer nach oben war, könnte man behaupten, dass der
    Absatz von Pflanzenschutzmitteln in den letzten 30 Jahren um über
    zehn Prozent gesunken ist. Das wäre der gleiche statistische Trick,
    nur unter anderen Vorzeichen", so Mußhoff.

    Da der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln von äußeren Faktoren wie
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