„Ein Börsengang ist eine Option“
Emanzipation vom Eigner: Volvo-Management hofft auf Aktiendebüt
Der Vorstand des schwedischen Autobauers Volvo wünscht sich mehr Unabhängigkeit von seinem chinesischen Eigentümer Geely. Für den Chef, Håkan Samuelsson, führt ein gangbarer Weg über die Börse.
Sechs Jahre lang steht Volvo schon unter den Fittichen des chinesischen Milliardärs Li Shufu. Mit seiner Geely Holding bestimmt der "Henry Ford von China" die Geschicke des schwedischen Autobauers.
Ein Zustand, den Volvo-Chef Håkan Samuelsson gerne ändern würde. Einem Bericht des "Manager Magazins" zufolge, peile der Konzern daher eine Notierung am Aktienmarkt an. Unter Geely agiere man schon jetzt „komplett eigenständig, mit einem professionell besetzten Aufsichtsrat, wie wenn wir ein notiertes Unternehmen wären“, sagte Samuelsson. Ein Börsengang wäre daher "eine Option."
Konkrete IPO-Pläne lägen zurzeit aber noch nicht vor, da letztendlich der chinesische Eigentümer darüber zu entscheiden hat. Dessen eigens gegründete Billigauto-Firma Geely ist immerhin schon in Hongkong gelistet.
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Den ersten Schritt in den Kapitalmarkt hatte Volvo bereits im letzten Jahr gemacht und insgesamt 800 Millionen Euro in Form von Anleihen eingesammelt. Zudem konnten seit der Geely-Übernahme erstmals wieder ein paar Prozent der Anteile als Vorzugaktien bei drei institutionellen Investoren aus Schweden platziert werden. Laut Samuelsson wollte man damit eine „breitere und differenziertere Finanzierung schaffen“.