Wunschanalyse: Manz AG - Seite 2
Leiterplatten baut Manz meinem Verständnis nach nur dann, wenn es nichts besseres zu tun gibt. Der Umsatz schwankt zwischen 26 und 56 Mio. USD. Immerhin wird hier ein kleiner Gewinn erwirtschaftet.
Nach dem Umsatzeinbruch bei Displays und dem missglückten Markteintritt in das Batteriegeschäft, die Gründe für den Misserfolg bei Tesla bleibt das Unternehmen bis heute schuldig, wird nun wieder das Solargeschäft forciert. Von 72 Mio. Euro Umsatz im Jahr 2011 war das Geschäft zu einem teuren Hobby geworden, 2013 wurden gerade mal noch 10 Mio. Euro umgesetzt. 2015 waren es wieder 20 Mio. Euro und für 2016 erwarte ich ein Umsatzplus von 25%.
Zwei Drittel des Umsatzes erzielt Manz in China. Das Land der aufgehenden Sonne holt unsere Entwicklung der vergangenen Jahrzehnte mit Siebenmeilenstiefeln nach. Entsprechend schnell schießt die Nachfrage nach bestimmten Maschinen in die Höhe, um dann wieder einzubrechen.
Nun ist wieder die Solarbranche dran:
Joint Venture mit größtem chinesischen Kohleunternehmen
Am 23. Januar gab Manz ein Joint Venture mit Shanghai Electric und der Shenhua Group bekannt gegeben. Shenhua ist der weltweit größte Kohlelieferant. Shanghai Electric ist ein staatlicher Anlagen- und Kraftwerksbauer. Kohle soll durch regenerative Solarenergie ersetzt werden, so der staatliche Auftrag. Das Joint Venture geht einher mit zwei Aufträgen für CIGSfab Produktionsanlagen, mit denen Dünnschichtmodule produziert werden: Eine Forschungsmaschine mit 44 MW und eine Produktionsanlage mit 306 MW. Das Auftragsvolumen beträgt insgesamt, halten Sie sich fest, 263 Mio. Euro.
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Quelle: Manz AG
Zum Vergleich: 2016 hat Manz insgesamt, über alle Geschäftsbereiche, etwa 225 Mio. Euro umgesetzt. Der Großauftrag aus China wird wohl über zwei Jahre abgearbeitet, 2017 und 2018, erhöht also den Jahresumsatz um schlappe 58%!
Das Joint Venture gehört zu 56% Manz und wird auch künftige Aufträge in China abwickeln. Aufträge außerhalb Chinas darf Manz alleine eintüten. Durch dieses Joint Venture erhält Manz die dringend benötigte Auslastung für seine 2.000 Mitarbeiter. Die Verluste, die in den vergangenen Jahren geschrieben wurden, dürften mit 2016 vorerst enden. Wenn dann die aufgestellten Maschinen gut funktionieren, sind Aufträge von anderen Interessenten weltweit sehr wahrscheinlich. Sprich: Der Pleitegeier, der kürzlich noch über Manz kreiste, zieht vorerst enttäuscht ab.