Oh, diese ganzen Prognosen
Es ist definitiv auch dieses Mal die selbe Prozedur wie in jedem Jahr. Während sich am 15. Februar eines Jahres niemand Gedanken macht, was wohl am 31. Mai es darauffolgenden Jahres der Fall sein
wird, scheint das Prognostizieren zum Jahresanfang so zwanghaft wie das Pinkeln am Silvestertag zu sein. Nun gut, sei es drum.
Die Prognosen der Banken und Investmenthäuser für das Jahr 2004 liegen erstaunlich dicht beieinander. Sie liegen in der überwältigenden Mehrheit für den Dax bei 4.000 Punkten, plus oder minus fünf Prozent. Einige legen noch fünf weitere Prozent drauf – und die einzigen wirklichen "Ausreißer" sind Lehmann Brothers mit 4.600 Punkten und die Weberbank mit 3.500.
Nach der "Theorie der Prognoselöcher" von Kenneth Fisher bedeutet das, dass der Dax im Jahr 2004 entweder über 4.600 oder unter 3.500 Punkten schließen wird. Das hilft freilich genauso wenig weiter als wenn man beim Roulettespiel erfahren würde, dass man nach dem Wurf seinen Einsatz entweder los ist – oder aber Geld dazu gewonnen hat. Das Fußballspiel ist dagegen eine echt variantenreiche Angelegenheit, denn hier gibt es schließlich auch ein Unentschieden.
Und genau auf dieses Unentschieden tippt die große Mehrzahl der Analysten, denn ein Dax von 4.000 zum Jahresende würde das Jahr 2004 zum Nichtereignis werden lassen. Ich halte das fast für ausgeschlossen – und schliee mich den Wahlkampfzyklikern an, die behaupten, dass Wahljahre in den USA stets gute Börsenjahre sind. Misstrauisch macht mich jedoch, dass es anscheinend niemanden auf dieser ganzen großen Erde gibt, der nicht der Meinung ist, dass die Aktien bis in den Sommer/Herbst hinein steigen und anschließend wieder deutlich zurückfallen werden.
Was also tun? Weiterhin mit kalkuliertem Risiko in Aktien engagiert bleiben – und einfach sehen, was passiert. Wenn die Welt dann untergeht, sind alle Spatzen tot. Geht sie jedoch nicht unter, dann fliegen sie so hoch, wie Spatzen eben fliegen.
berndniquet@t-online.de
Die Prognosen der Banken und Investmenthäuser für das Jahr 2004 liegen erstaunlich dicht beieinander. Sie liegen in der überwältigenden Mehrheit für den Dax bei 4.000 Punkten, plus oder minus fünf Prozent. Einige legen noch fünf weitere Prozent drauf – und die einzigen wirklichen "Ausreißer" sind Lehmann Brothers mit 4.600 Punkten und die Weberbank mit 3.500.
Nach der "Theorie der Prognoselöcher" von Kenneth Fisher bedeutet das, dass der Dax im Jahr 2004 entweder über 4.600 oder unter 3.500 Punkten schließen wird. Das hilft freilich genauso wenig weiter als wenn man beim Roulettespiel erfahren würde, dass man nach dem Wurf seinen Einsatz entweder los ist – oder aber Geld dazu gewonnen hat. Das Fußballspiel ist dagegen eine echt variantenreiche Angelegenheit, denn hier gibt es schließlich auch ein Unentschieden.
Und genau auf dieses Unentschieden tippt die große Mehrzahl der Analysten, denn ein Dax von 4.000 zum Jahresende würde das Jahr 2004 zum Nichtereignis werden lassen. Ich halte das fast für ausgeschlossen – und schliee mich den Wahlkampfzyklikern an, die behaupten, dass Wahljahre in den USA stets gute Börsenjahre sind. Misstrauisch macht mich jedoch, dass es anscheinend niemanden auf dieser ganzen großen Erde gibt, der nicht der Meinung ist, dass die Aktien bis in den Sommer/Herbst hinein steigen und anschließend wieder deutlich zurückfallen werden.
Was also tun? Weiterhin mit kalkuliertem Risiko in Aktien engagiert bleiben – und einfach sehen, was passiert. Wenn die Welt dann untergeht, sind alle Spatzen tot. Geht sie jedoch nicht unter, dann fliegen sie so hoch, wie Spatzen eben fliegen.
berndniquet@t-online.de