checkAd

    APA ots news  488  0 Kommentare Konjunktur zieht in Österreich an, Teuerung beschleunigt sich

    Wien (APA-ots) - Das österreichische BIP wuchs im IV. Quartal gegenüber

    der Vorperiode um 0,5%. Damit setzte sich der Konjunkturaufschwung in

    Österreich fort. Die Auftriebskräfte sind robust und fußten bislang

    auf der Binnenwirtschaft. Das Bild der Vorlaufindikatoren verbessert

    sich weiterhin und deutet auf ein Anhalten des Konjunkturaufschwunges

    im Frühjahr 2017 hin.

    Das Wachstum der Weltwirtschaft (G-20-Länder) dürfte im IV.

    Quartal 2016 etwas geringer ausgefallen sein als im Vorquartal, vor

    allem weil die Wirtschaftsleistung der USA langsamer expandierte. In

    der EU wuchs das BIP im IV. Quartal 2016 mit +0,5% anhaltend robust.

    Unter den fünf größten Volkswirtschaften wiesen Spanien und

    Großbritannien die kräftigste Expansion aus. In den anderen Ländern

    verlief die Konjunktur, soweit aktuelle Daten vorhanden sind,

    weiterhin robust. Insgesamt fiel daher das weltweite

    Wirtschaftswachstum 2016 ähnlich aus wie im Jahr 2015. Die

    Weltkonjunktur folgt damit einem stabilen Expansionspfad, wie auch

    die Belebung der Industrie und des internationalen Warenhandels

    zeigt. Darüber hinaus zogen die Preise auf wichtigen Rohstoffmärkten

    an. Das günstige Bild der Vorlaufindikatoren weist überdies auf eine

    schrittweise Festigung der Weltkonjunktur hin.

    Die österreichische Volkswirtschaft befindet sich in einer

    soliden Aufschwungphase. Ihre Hauptstütze ist bisher die lebhafte

    Binnennachfrage: Der Konsum der privaten Haushalte stieg auch im IV.

    Quartal 2016 kräftig, die öffentlichen Konsumausgaben wurden

    ebenfalls ausgeweitet. Auf der Angebotsseite gewann zuletzt vor allem

    die Industriekonjunktur wieder an Schwung. Nach der Schwächephase

    Mitte 2016 beschleunigte sich die Expansion der Sachgütererzeugung

    merklich (IV. Quartal +0,6%, nach 0,4% im III. Quartal). Ebenso

    unterstützen die Marktdienstleistungen das Wirtschaftswachstum. Die

    Grundtendenz der Konjunktur ist in Österreich weiterhin aufwärts

    gerichtet, das Bild der Vorlaufindikatoren weist auf ein Anhalten des

    Aufschwunges im Frühjahr 2017 hin.

    Im Einklang mit dem Konjunkturaufschwung und dem Anstieg der

    Rohstoffpreise beschleunigte sich in Österreich zuletzt der

    Preisauftrieb spürbar. Der VPI stieg im Jänner 2017 gegenüber dem

    Vorjahr um 2,0% (Dezember +1,4%). Gemäß dem harmonisierten Index lag

    der Preisauftrieb mit +2,1% neuerlich deutlich über dem Durchschnitt

    des Euro-Raumes (+1,8%) und auch über der deutschen Inflationsrate

    (+1,9%). Der kräftige Beschäftigungsanstieg hielt im Februar an, die

    Zahl der unselbständig aktiv Beschäftigten erhöhte sich laut

    Schätzungen des BMASK im Vormonatsvergleich saisonbereinigt um 5.200

    und gegenüber dem Vorjahr um 57.000 oder 1,7%. Die Arbeitslosenquote

    betrug im Jänner saisonbereinigt 8,8%.

    Zwtl.: Methodische Hinweise und Kurzglossar

    Die laufende Konjunkturberichterstattung gehört zu den wichtigsten

    Produkten des WIFO. Um die Lesbarkeit zu erleichtern, werden

    ausführliche Erläuterungen zu Definitionen und Fachbegriffen nach

    Möglichkeit nicht im analytischen Teil gebracht, sondern im

    vorliegenden Glossar zusammengefasst.

    Periodenvergleiche

    Zeitreihenvergleiche gegenüber der Vorperiode, z. B. dem

    Vorquartal, werden um jahreszeitlich bedingte Effekte bereinigt. Dies

    schließt auch die Effekte ein, die durch eine unterschiedliche Zahl

    von Arbeitstagen in der Periode ausgelöst werden (etwa Ostern). Im

    Gegensatz zu den an Eurostat gelieferten und auch von Statistik

    Austria veröffentlichten "saison- und arbeitstägig bereinigten

    Veränderungen" der vierteljährlichen BIP-Daten bereinigt das WIFO

    diese zusätzlich um irreguläre Schwankungen. Diese als

    Trend-Konjunktur-Komponente bezeichneten Werte weisen einen ruhigeren

    Verlauf auf und machen Veränderungen des Konjunkturverlaufes besser

    interpretierbar.

    Die Formulierung "veränderte sich gegenüber dem Vorjahr . . ."

    beschreibt hingegen eine Veränderung gegenüber der gleichen Periode

    des Vorjahres und bezieht sich auf unbereinigte Zeitreihen.

    Die Analyse der saison- und arbeitstägig bereinigten Entwicklung

    liefert genauere Informationen über den aktuellen Konjunkturverlauf

    und zeigt Wendepunkte früher an. Die Daten unterliegen allerdings

    zusätzlichen Revisionen, da die Saisonbereinigung auf statistischen

    Methoden beruht.

    Wachstumsüberhang

    Der Wachstumsüberhang bezeichnet den Effekt der Dynamik im

    unterjährigen Verlauf (in saisonbereinigten Zahlen) des

    vorangegangenen Jahres (t0) auf die Veränderungsrate des Folgejahres

    (t1). Er ist definiert als die Jahresveränderungsrate des Jahres t1,

    wenn das BIP im Jahr t1 auf dem Niveau des IV. Quartals des Jahres t0

    (in saisonbereinigten Zahlen) bleibt.

    Durchschnittliche Veränderungsraten

    Die Zeitangabe bezieht sich auf Anfangs- und Endwert der

    Berechnungsperiode: Demnach beinhaltet die durchschnittliche Rate

    2005/2010 als 1. Veränderungsrate jene von 2005 auf 2006, als letzte

    jene von 2009 auf 2010.

    Reale und nominelle Größen

    Die ausgewiesenen Werte sind grundsätzlich real, also um

    Preiseffekte bereinigt, zu verstehen. Werden Werte nominell

    ausgewiesen (z. B. Außenhandelsstatistik), so wird dies eigens

    angeführt.

    Produzierender Bereich

    Diese Abgrenzung schließt die NACE2008-Abschnitte B, C und D

    (Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden, Herstellung von Waren,

    Energieversorgung) ein und wird hier im internationalen Vergleich

    verwendet.

    Inflation, VPI und HVPI

    Die Inflationsrate misst die Veränderung der Verbraucherpreise

    gegenüber dem Vorjahr. Der Verbraucherpreisindex (VPI) ist ein

    Maßstab für die nationale Inflation. Der Harmonisierte

    Verbraucherpreisindex (HVPI) ist die Grundlage für die vergleichbare

    Messung der Inflation in der EU und für die Bewertung der

    Preisstabilität innerhalb der Euro-Zone (siehe auch

    [http://www.statistik.at/] (http://www.statistik.at/)).

    Die Kerninflation als Indikator der Geldpolitik ist nicht

    eindeutig definiert. Das WIFO folgt der gängigen Praxis, für die

    Kerninflation die Inflationsrate ohne die Gütergruppen unverarbeitete

    Nahrungsmittel und Energie zu verwenden. So werden über 87% der im

    österreichischen Warenkorb für den Verbraucherpreisindex (VPI 2015)

    enthaltenen Güter und Dienstleistungen in die Berechnung der

    Kerninflation einbezogen.

    WIFO-Konjunkturtest und WIFO-Investitionstest

    Der WIFO-Konjunkturtest ist eine monatliche Befragung von rund

    1.500 österreichischen Unternehmen zur Einschätzung ihrer aktuellen

    und künftigen wirtschaftlichen Lage. Der WIFO-Investitionstest ist

    eine halbjährliche Befragung von Unternehmen zu ihrer

    Investitionstätigkeit ([http://www.konjunkturtest.at]

    (http://www.konjunkturtest.at)). Die Indikatoren sind Salden zwischen

    dem Anteil der positiven und jenem der negativen Meldungen an der

    Gesamtzahl der befragten Unternehmen.

    Arbeitslosenquote

    Österreichische Definition: Anteil der zur Arbeitsvermittlung

    registrierten Personen am Arbeitskräfteangebot der Unselbständigen.

    Das Arbeitskräfteangebot ist die Summe aus Arbeitslosenbestand und

    unselbständig Beschäftigten (gemessen in

    Standardbeschäftigungsverhältnissen). Datenbasis: Registrierungen bei

    AMS und Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger.

    Definition gemäß ILO und Eurostat: Als arbeitslos gelten Personen,

    die nicht erwerbstätig sind und aktiv einen Arbeitsplatz suchen. Als

    erwerbstätig zählt, wer in der Referenzwoche mindestens 1 Stunde

    selbständig oder unselbständig gearbeitet hat. Personen, die

    Kinderbetreuungsgeld beziehen, und Lehrlinge zählen zu den

    Erwerbstätigen, nicht hingegen Präsenz- und Zivildiener. Die

    Arbeitslosenquote ist der Anteil der Arbeitslosen an allen

    Erwerbspersonen (Arbeitslose plus Erwerbstätige). Datenbasis:

    Umfragedaten von privaten Haushalten (Mikrozensus).

    Begriffe im Zusammenhang mit der österreichischen Definition der

    Arbeitslosenquote

    Personen in Schulungen: Personen, die sich zum Stichtag in

    AMS-Schulungsmaßnahmen befinden. Für die Berechnung der

    Arbeitslosenquote wird ihre Zahl weder im Nenner noch im Zähler

    berücksichtigt.

    Unselbständig aktiv Beschäftigte: Zu den "unselbständig

    Beschäftigten" zählen auch Personen mit aufrechtem Dienstverhältnis,

    die Kinderbetreuungsgeld beziehen bzw. Präsenzdienst leisten. Zieht

    man deren Zahl ab, so erhält man die Zahl der "unselbständig aktiv

    Beschäftigten".

    Rückfragehinweis:

    Rückfragen bitte am Mittwoch, dem 8. März 2017, zwischen 8 und 12 Uhr an Dr. Christian Glocker, Tel. (1) 798 26 01/303, christian.glocker@wifo.ac.at

    Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/235/aom

    *** OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER

    INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT ***

    OTS0018 2017-03-08/09:00





    dpa-AFX
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Die Nachrichtenagentur dpa-AFX zählt zu den führenden Anbietern von Finanz- und Wirtschaftsnachrichten in deutscher und englischer Sprache. Gestützt auf ein internationales Agentur-Netzwerk berichtet dpa-AFX unabhängig, zuverlässig und schnell von allen wichtigen Finanzstandorten der Welt.

    Die Nutzung der Inhalte in Form eines RSS-Feeds ist ausschließlich für private und nicht kommerzielle Internetangebote zulässig. Eine dauerhafte Archivierung der dpa-AFX-Nachrichten auf diesen Seiten ist nicht zulässig. Alle Rechte bleiben vorbehalten. (dpa-AFX)
    Mehr anzeigen

    Weitere Artikel des Autors

    Verfasst von dpa-AFX
    APA ots news Konjunktur zieht in Österreich an, Teuerung beschleunigt sich Das österreichische BIP wuchs im IV. Quartal gegenüber der Vorperiode um 0,5%. Damit setzte sich der Konjunkturaufschwung in Österreich fort. Die Auftriebskräfte sind robust und fußten bislang auf der Binnenwirtschaft. Das Bild der …

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer