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    Forex-Report  2792  0 Kommentare USA – Fed Atlanta GDPNow ernüchternd!

    Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.0563 (07.03 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.0558 im europäischen Handel markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 113.75. In der Folge notiert EUR-JPY bei 120.15. EUR-CHF oszilliert bei 1.0709. 
     
    Der US-Konjunkturoptimismus war und ist sehr ausgeprägt. Das spiegelte sich vor allen Dingen in den  USSentimentindikatoren, die mehrjährige Höchststände verzeichneten. Wir wiesen darauf hin, dass die realwirtschaftlichen Daten im dramatischen Widerspruch zu diesen Indikatoren standen. Die laufenden Prognosen für das Wachstum im ersten Quartal des laufenden Jahres fingen (wie gewöhnlich) bei sportlichen Größen an, um dann förmlich eingedampft zu werden. Wir freuen uns, dass die hier im Forex Report verbreitete nüchterne Analyse zu den USA damit bestätigt wird, auch wenn diese sachliche Analyse bisher keine nennenswerte Marktwirkung erzielt.  

    Die Federal Reserve Atlanta, die bei einer Prognose von 2,3% in dem viel beachteten Format GDPNow begann und  zwischenzeitlich die Prognose auf 3,3% hochsetzte, hat das voraussichtliche Wachstum im ersten Quartal des laufenden Jahres auf 1,3% (!) reduziert. Anders ausgedrückt will die US-Zentralbank, nachdem 2016 mit 1,6% das schwächste US-Wachstum seit 2011 lieferte, nun in einer Phase einer weiteren konjunkturellen Abschwächung gegenüber 2016, Zinsen erhöhen und redet dabei die US-Wirtschaft stark, die nur aufgrund drastisch erhöhter öffentlicher Haushaltsdefizite (5,6% des BIP) überhaupt per 2016 1,6% Wachstum auf die Uhr brachte. Zur Kontemplation:

    Auf diesen Schreck musste der Devisenmarkt erst einmal ein paar USD erwerben. Anders lässt sich das aktuelle Kursniveau EUR-USD nicht erklären. In wie weit derartige Handlungsmuster  in das Raster rationalen Marktverhaltens passen, darf wohlfeil diskutiert werden. 
     
    Der Kosnum läuft in den USA angeblich gut. Wir betonen den Begriff „angeblich“. Dazu folgende Überschriften aus Zerohedge: “A Third Of All Shopping Malls Are Projected To Close As 'Space Available' Signs Go Up All Over America” http://www.zerohedge.com/news/2017-03-07/third-all-shopping-malls-are-projected-close-space-available-signs-go-allover-ameri “America's Desperate Mall Owners Turn To Grocers, Doctors & High Schools To Fill Empty Space” http://www.zerohedge.com/news/2017-03-07/americas-desperate-mall-owners-turn-grocers-doctors-high-schools-fillempty-space 
     
    Das BIP der Eurozone lieferte mit einem Wachstum in Höhe von  0,4% im Quartalsvergleich und 1,7% im Jahresvergleich das erwartete starke Ergebnis. 

     © Moody’s Analytics 

    Die US-Handelsbilanz wartete per Berichtsmonat Januar mit dem höchsten Defizit seit fünf Jahren auf. Es waren exakt -48,5 Mrd. USD nach zuvor -44,3 Mrd. USD. Positiv ist anzumerken, dass sowohl die Exporte als auch die Importe zulegten. Beides spricht für erhöhte wirtschaftliche Aktivität.  Sollten die Dollar Permabullen in der Tat richtig liegen und der USD weiter steigen, dann wird das auf die Struktur der US-Wirtschaft massive negative  Folgen haben, die nicht auf dem Wunschzettel von Herrn Trump stehen. „Food for thought!“

     © Moody’s Analytics 

    Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Erst ein Unterschreiten des Unterstützungsniveaus bei 1.0350-1.0320 dreht den Bias zu Gunsten des USD.                  

    Viel Erfolg!




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    Folker Hellmeyer
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    Folker Hellmeyer gilt als einer der profiliertesten Volkswirte und Chefanalysten Deutschlands. Nach dem Abschluss seiner Banklehre und der Bankakademie war Folker Hellmeyer in den 1980er Jahren im Devisenhandel der Deutsche Bank AG in Hamburg tätig. Später entsandte ihn die Bank als Kassahändler für ein Jahr nach London. 1989 kehrte er zurück nach Hamburg und initiierte den Aufbau eines JPY-Handelstisches.

    Im Februar 1990 wechselte Folker Hellmeyer als Freiverkehrsmakler im Interbankendevisenmarkt zur Bierbaum & Co. GmbH & Co. OHG.

    Von 1995 bis 2002 war er zunächst als Senior Dealer und ab 1997/98 als Chefanalyst und Verantwortlicher des Zentralbanktisches bei der Landesbank Hessen-Thüringen GZ tätig. Im Jahre 1998 schloss Folker Hellmeyer erfolgreich das ACI-Diplom ab.

    Von April 2002 bis Ende 2017 war Folker Hellmeyer Chefanalyst/Chefvolkswirt der Bremer Landesbank. Seit 2016 war er darüber hinaus Im Fonds Advisory der BLB tätig.

    Seit Anfang 2018 nimmt er in der neu gegründeten Firma Solvecon-Invest den Posten des Chefanalysten und die Rolle im Fonds Advisory ein.

    Als Kommentator des Geschehens an den internationalen Finanzmärkten ist er u. a. regelmäßig auf n-tv, Welt-TV und anderen Sendern zu sehen.

    Im Jahr 2008 veröffentlichte Hellmeyer das Bestsellerbuch „Endlich Klartext“* im FinanzBuch Verlag.

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    Verfasst von Folker Hellmeyer
    Forex-Report USA – Fed Atlanta GDPNow ernüchternd! Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.0563 (07.03 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.0558 im europäischen Handel markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 113.75. In der Folge notiert …

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