Verteidigungsministerium wird überschüssige Airbus A400M nicht los
BERLIN (dpa-AFX) - Trotz jahrelanger Suche hat das Verteidigungsministerium keine Käufer für 13 überschüssige A400M-Transportflugzeuge gefunden. Deshalb sollen sie jetzt von der Bundeswehr zusätzlich zu den 40 bereits eingeplanten Exemplaren genutzt werden. Statt Einnahmen in Milliardenhöhe werden dafür Investitionen von mindestens 505 Millionen Euro fällig. Das geht aus einem Schreiben des Parlamentarischen Staatssekretärs Markus Grübel an den Haushaltsausschuss des Bundestags hervor, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.
Deutschland hat insgesamt 53 A400M beim Hersteller Airbus bestellt. 2011 war beschlossen worden, 13 davon weiterzuverkaufen. Den ersten A400M hatte die Bundeswehr 2014 erhalten. Die 13 überschüssigen Exemplare sollen ab 2018 ausgeliefert werden.
Eine Einmottung bis zu einem möglichen späteren Verkauf erschien dem Ministerium wegen der Kosten, des Personalbedarfs und mangelnder Erfahrung mit der Stilllegung so hochkomplexer Flugzeuge zu risikoreich. Deswegen sollen die Flieger nun auf zwei Standorte in Deutschland verteilt werden. Einer davon könnte der Flugplatz Lechfeld südlich von Augsburg sein.
Der A400M geriet in den vergangenen Jahren wegen zahlreicher Pannen immer wieder in die Schlagzeilen. Das Ministerium schätzt die Verzögerungen bis zum Jahr 2019 auf 107 Monate, also fast neun Jahre. Die Kostensteigerung beträgt nach dem aktuellen Rüstungsbericht 1,49 Milliarden Euro oder 18 Prozent.
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Über das Schreiben des Ministeriums berichtete auch der "Bayerische Rundfunk". Der Grünen-Politiker Tobias Lindner erklärte dazu, der A400M bleibe ein Sorgenkind. "Das Flugzeug hat erhebliche technische Probleme, es ist absolut unklar, wann und mit welchen Fähigkeiten Maschinen geliefert werden."/mfi/DP/das