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    Verdacht britischer Abgeordneter  8257  1 Kommentar Wurde das Brexit-Referendum von Hackern beeinflusst?

    Am 7. Juni brach jene offizielle Website der britischen Regierung zusammen, auf der sich die Bürger zur Brexit-Abstimmung anmelden konnten. Der Störfall ereignete sich nur wenige Stunden vor dem Ende der Registrierungsfrist. Britische Abgeordnete glauben nun: Das war kein Zufall.  

    Am Mittwoch warf der Verfassungsausschuss in Großbritannien einen Verdacht in den Raum, den man in Bezug auf die politischen Ereignisse von 2016 nicht zum ersten Mal hört. So glauben die zu dem Kommittee gehörenden Abgeordneten, dass das Brexit-Referendum vom 23. Juni womöglich gezielt durch einen Cyber-Angriff und zugunsten der Leave-Fraktion beeinflusst werden sollte.

    Gut zwei Wochen vor der Abstimmung kam es zu einem kurzzeitigen Ausfall der offiziellen Website zur Referendums-Anmeldung. Die Regierung sah sich in der Folge gezwungen, die Frist per Notverodnung zu verlängern, unter anderem berichtete der "Guardian" darüber.

    Diese Entscheidung sorgte vor allem bei den Brexit-Befürwortern für reichlich Ärger, gingen sie doch davon aus, dass es hauptsächlich junge, mehrheitlich proeuropäische Wähler waren, die sich erst auf den letzten Drücker zur Abstimmung angemeldet hätten. Ohne die Verlängerung und aufgrund des Störfalls wären sie von dem Votum ausgeschlossen gewesen, hätten also nach Ansicht der Leave-Verfechter schlichtweg Pech gehabt. Der Regierung warfen sie daher Manipulation der Ergebnisse vor.

    Das besagte Abgeordneten-Kommittee glaubt heute indes, dass die Manipulation womöglich von außen kam und der Zusammenbruch der Website durch einen Hack herbeigeführt wurde. Ein DDOS-Angriff (distributed denial of service) sei laut den Aussagen des Kommittees "nicht auszuschließen" (sieh u.a. "BBC" oder "Business Insider"). Durch eine von sogenannten Botnetzen ausgelöste DDOS-Attacke werden die Zielsysteme meist mittels gewaltiger Datenfluten dermaßen überlastet, dass diese bald nicht mehr erreichbar sind. 

    Man sei "zutiefst besorgt" über die Möglichkeit, dass es eine Fremdeinwirkung in der Abstimmung gegeben haben könnte und dass es am Ende vielleicht gar nicht bei einer Attacke geblieben sein könnte, hieß es weiter. Wer genau hinter dem Angriff gesteckt haben könnte, sagten die Parlamentarier dabei nicht. Allerdings ließen sie verlauten, dass sich sowohl Russland als auch China Cyber-Angriffe zunutze machen, die "auf einem Verständnis von Massenpsychologie basieren und auch darüber, wie man den Einzelnen instrumentalisieren kann."

    Auch wenn der Vorfall am Ende trotz allem wohl keine Auswirkung auf das Brexit-Endergebnis gehabt habe, sei es dennoch von essentieller Bedeutung, dass man daraus für zukünftige Referenden eine Lehre zieht, die über das bloße technische Verständnis der Vorgehen hinausgeht. 

     





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