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    BRENT C.O.  2634  0 Kommentare Ölmarkt zwischen Hoffen und Bangen

    Die Situation am Ölmarkt ist mit spannend nur unzureichend beschrieben. Die Ölpreise selbst bewegen sich zwischen Hoffen und Bangen. Starke Signale gab es hingegen von der Quartalsberichtssaison der Ölkonzerne. Die Zahlenwerke der Ölmultis wussten fast ausnahmslos zu überzeugen und standen unter der Überschrift „Rückkehr in die Gewinnzone“. Die im Jahresvergleich deutlich höheren Ölpreise sorgten dafür, dass die Ölkonzerne einen Start nach Maß ins Jahr 2017 hinlegten. Dennoch fiel die Reaktion darauf eher verhalten aus. Die guten Zahlen sind ein Muster ohne Wert, so lange sich Brent C.O. & Co. in einer derart prekären Lage befinden.

    Die Enttäuschung über die bis dato ausgebliebene Wirkung der durch OPEC und Nicht-OPEC-Staaten beschlossenen und eingeleiteten Maßnahmen brach sich mit dem Abverkauf Ende April / Anfang Mai endgültig  Bahn. Man kann rückblickend von einer Art sell-off sprechen, denn Brent C.O. sackte innerhalb weniger Handelstage von knapp 57 US-Dollar auf unter 48 US-Dollar ab. 

    Erst aufkommende Spekulationen über eine mögliche Verlängerung der Förderkürzungen führten zu einer Beruhigung der Lage und konnten den fulminanten Abverkauf aufhalten. Ob der Rücksetzer unter die 48er Marke bereits das vorläufige Tief darstellt, bleibt freilich noch abzuwarten. Eine durchgreifende Erholung wird nun maßgeblich davon abhängen, ob sich die OPEC noch einmal zur Umsetzung neuer Maßnahmen zusammenraufen kann und ob es ihr gelingt, wichtige Nicht-OPEC-Staaten (wie Russland) mit ins Boot zu holen. 

    Mittlerweile sollte jedem bewusst sein, dass die OPEC mit dem aktuellen Maßnahmenkatalog endgültig mit dem Versuch gescheitert ist, die Ölschwemme einzugrenzen. Sie ist aber nicht nur aufgrund der wieder aufkommenden Schieferölproduktion gescheitert, sondern auch an eigenen Unzulänglichkeiten. Am 25. Mai wird sich die OPEC im Übrigen zur nächsten turnusmäßigen Sitzung in Wien treffen. Der Markt lechzt förmlich nach Signalen und Entscheidungen. 

    Doch selbst, wenn die OPEC längerfristig die Ölproduktion einschränken sollte, bleibt ein gravierendes Problem, auf das sie keinen Einfluss hat und auf das wir bereits mehrfach verwiesen haben: Die schleppende Nachfrage. Ein nachhaltiger Ölpreisanstieg kann nur mit einer deutlichen Belebung der Nachfrage einhergehen. Und diese deutliche Belebung ist nach aktuellem Stand mehr als fraglich. 

    Aus charttechnischer Sicht hat sich die Lage mit der Rückeroberung der 50 US-Dollar etwas aufgehellt. Dass sich Brent C.O. aber bislang nicht entscheidend von dieser hat lösen können, sorgt bereits wieder für Ernüchterung und stellt die Nachhaltigkeit der Erholung in Frage. Auf der Oberseite muss die Rückkehr über die 52,5 und 55,0 US-Dollar gelingen, anderenfalls besteht die latente Gefahr eines neuerlichen Rücksetzers. Unser Korrekturziel von 45,0 US-Dollar ist mitnichten bereits vom Tisch. 


     

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