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     2072  0 Kommentare Sanierungskonzepte bei Mittelstandsanleihen – ein Überblick


    Kolumne von Hartmut Göddecke. Die gestiegenen Eigenkapitalquoten der Banken sowie die Reduzierung der Kreditvolumina, als Folge der Finanzmarktkrise vor knapp zehn Jahren, bescherte den sogenannten Mittelstandsanleihen einen erheblichen Bedeutungszuwachs. Gerade für kleine und mittlere Unternehmen wurde es bekanntermaßen immer schwieriger, an frisches Kapital zu gelangen. Nach diversen Pleiten und verbranntem Anlegergeld in Millionenhöhe ist die anfängliche Euphorie über dieses Finanzierungsinstrument jedoch schon lange verflogen. Dem nicht genug, steht dem Segment in den kommenden beiden Jahren der Höhepunkt der Refinanzierungswelle bevor. So stehen in den Jahren 2018 und 2019 gut 3 Mrd. Euro aus 64 Anleihen aus. Dementsprechend wird auch das Bedürfnis nach Restrukturierungen steigen, um die Kernkonditionen der Anleihe in der Krise verändern zu können. Indes waren Sanierungskonzepte in der Vergangenheit regelmäßig keine Erfolgsgarantie. Dieser Beitrag beschäftigt sich mit den verschiedenen Konzepten und zeigt anhand einiger Beispiele, welches davon zum Erfolg geführt hat.

    Mit Einführung eines modernen und den internationalen Gepflogenheiten angepassten Schuldverschreibungsgesetzes hat der deutsche Gesetzgeber im Jahre 2009 den Grundstein für außerinsolvenzliche Restrukturierungen von Anleihen durch Mehrheitsbeschlüsse der Gläubiger gelegt. Dabei bietet es sich aus Unternehmenssicht zunächst an, diese Beschlüsse im Rahmen einer Abstimmung ohne Versammlung einzuholen, sofern dies in den Anleihebedingungen vorgesehen ist.  Nicht nur die Aufwendungen werden auf diese Weise verringert, sondern auch potentielle Anfechtungsgründe minimiert. Zur erfolgreichen Sanierung ist des Weiteren die Bestellung eines gemeinsamen Vertreters praktisch unabdingbar. Nur dieser kann die Interessen der Anleger bündeln und ein einheitliches Auftreten gegenüber dem Schuldner sicherstellen. Konkret lassen sich unter anderem mit einer Laufzeitverlängerung der Anleihe – auch: „Amend & Extend“ – über eine Rückkaufoption bis hin zu einem Debt Equity Swap mehrere Konzepte zur Anleihesanierung unterscheiden, welche zumeist miteinander kombiniert und im Folgenden umrissen werden sollen.

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