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    G20-Demonstranten liegen falsch  2730  5 Kommentare Kapitalismus ist nicht das Problem, sondern die Lösung - Seite 2

    So wie die G20-Demonstranten eine Umverteilung zu Lasten der Reichen in Ländern wie Deutschland fordern, so fordern sie auch eine Umverteilung zu Lasten der reichen Industrieländer im globalen Kontext. Das klingt menschenfreundlich und spontan möchte man zustimmen. Die Fakten zeigen jedoch: Das Konzept der Entwicklungshilfe ist gescheitert. Die Erfahrung zeigt, dass ausländische Hilfszahlungen korrupte Regierungen stützen, indem sie sie mit frei verfügbarem Geld unterstützten. Diese korrupten Regierungen blockieren die Rechtsstaatlichkeit, die Etablierung von transparenten politischen und zivilgesellschaftlichen Institutionen, den Schutz der bürgerlichen Rechte. Dadurch machen sie zugleich einheimische wie ausländische Investitionen in ihren armen Ländern unattraktiv. Denn die korrupten Staatsangestellten entscheiden nicht im Interesse des Allgemeinwohls als vielmehr nach Maßgabe der Selbstbereicherung. Große Summen an Hilfsgeldern und eine Kultur der Entwicklungshilfe-Abhängigkeit ermutigten die afrikanischen Regierungen zudem, die unproduktiven öffentlichen Sektoren weiter aufzublähen, um Günstlinge zu belohnen. Entwicklungshilfe, dies wird durch zahlreiche Studien belegt, stört die Entwicklung, weil das Geld letztlich immer in den Taschen einiger weniger landet. Schon 2002 erkannte der damalige Präsident von Senegal, Abdoulaye Wade: "Ich habe noch nie erlebt, dass sich ein Land durch Entwicklungshilfe oder Kredite entwickelt hat. Länder, die sich entwickelt haben - in Europa, in Amerika; oder auch in Japan oder asiatische Länder wie Taiwan, Korea und Singapur -, haben alle an den freien Markt geglaubt. Das ist kein Geheimnis. Afrika hat nach der Unabhängigkeit den falschen Weg gewählt."

    Dambisa Moyo, eine Schwarzafrikanerin aus Sambia, die in Oxford und Harvard studierte, zeigte auf, dass in den vergangenen 50 Jahren weltweit zwei Billionen Dollar für Entwicklungshilfe ausgegeben wurden, die Hälfte floss nach Afrika. Dennoch habe, so Moyo, die Armut gerade dort massiv zugenommen. Mehr als die Hälfte aller gescheiterten Staaten liegt in Afrika. Und die afrikanischen Länder, die am meisten Entwicklungshilfe bekommen, weisen die niedrigsten Wachstumsraten auf. Moyo hat in ihrem Buch "Dead Aid. Warum Entwicklungshilfe nicht funktioniert und was Afrika besser machen kann" nachgewiesen, wie wirkungslos und sogar kontraproduktiv diese Entwicklungshilfe war. "Dieses Modell hat nirgendwo auf der Welt wirtschaftlichen Aufschwung gebracht", so Moyo. "Dabei wissen wir, wie es geht. Wir haben gesehen, welche Konzepte die Armut in China, Indien, Südafrika und Botsuana vermindert haben. Diese Länder haben auf den Markt als Motor für Wirtschaftswachstum gehört."


    Rainer Zitelmann
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    Dr. Dr. Rainer Zitelmann ist Historiker, Politikwissenschaftler und Soziologe - und zugleich ein erfolgreicher Investor. Er hat zahlreiche Bücher auch zu den Themen Wirtschaft und Finanzen* geschrieben und herausgegeben, viele davon sind in zahlreiche Sprachen übersetzt worden. * Werbelink
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    Verfasst von Rainer Zitelmann
    G20-Demonstranten liegen falsch Kapitalismus ist nicht das Problem, sondern die Lösung - Seite 2 Ob sie nun friedlich demonstrieren oder gewalttätig: Die Demonstranten in Hamburg eint eines: Die Überzeugung, dass der Kapitalismus an allen Übeln der Welt schuld sei.

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