Ausverkauf
Virtual-Reality-Brille: Rollt die nächste große Pleite an?
Mitte 2012 stellte Palmer Luckey eine Virtual-Reality-Brille vor. Auf der Plattform Kickstarter wurde das Projekt über Nacht bekannt. Im März 2014 übernahm Facebook das Projekt für 2,3 Milliarden Dollar. Ein Erfolg stellte sich bislang nicht ein.
Ein ganz großes Zukunftsprojekt für Facebook heißt Virtual-Reality und ein wichtiger Baustein war die Übernahme der Oculus Rift-Brille des Entwicklers Palmer Luckey - sowie das Oculus Story Studio. Seit Januar 2016 ist die Wunderbrille im Handel erhältlich und Benutzern gibt sie das Gefühl, sich tatsächlich in der virtuellen Welt zu bewegen.
Jedoch wurde sie in den USA zum Ladenhüter. Diese Interpretation lässt zumindest die enorme Preisreduzierung in den vergangenen sechs Monaten zu. Vor fünf Monaten kostete die Brille noch 599 Dollar - jetzt 399 Dollar ("CNBC"). Auf der Unternehmensseite wurde der günstige Preis als "Summer Sale"-Aktion für einen begrenzten Zeitraum deklariert.
Noch im Januar ließ der Erfinder, Palmer Luckey, verlauten, dass bei einem Verkaufspreis von 599 Dollar die Brille keinen Profit abwerfe. Vor diesem Hintergrund erscheint die erneute Preisreduzierung äußerst fraglich. Bereits im März 2017 war der Preis auf 499 Dollar gefallen. Bislang wurden keine Verkaufszahlen veröffentlicht. Experten gehen davon, dass die Absatzzahlen weit hinter denen von Sony und HTC liegen.
Mark Zuckerberg hatte einst verkündet, dass die Virtual Reality-Brille schon bald zum Alltag gehöre und somit von Menschen auf der ganzen Welt gekauft wird. Im Februar 2017 musste Zuckerberg jedoch eingestehen, dass das Unternehmen keine schwarzen Zahlen schreibt und es noch für eine ganze Zeit unrentabel sein wird.
In Deutschland kam die Brille für 699 Euro auf den Markt und wird nun für 449 Euro angeboten. Dass es nicht so ganz nach den Vorstellungen von Facebook und den Gewinnerwartungen der Investoren läuft, bestätigt auch die Schließung des Oculus Story Studio - ein weiteres Facebook-Projekt im Zusammenhang mit der Brille.
In dem Animationsstudio wurden für die Virtual Reality-Brille Kurzfilme erstellt - bis Oktober 2016 hatte man 250 Millionen Dollar in die Filmproduktion gesteckt. Laut Zuckerberg sollten weitere 250 Millionen Dollar fließen. Grund hierfür war der Erfolg des Kurzfilms "Henry", denn dieser hatte einen Emmy gewonnen. Im Mai 2017 wurde das Studio geschlossen und nun will man mit externen Anbietern zusammenarbeiten, so der zuständige Manager Jason Rubin.