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    Diese TecDAX-Aktie kaufen?  1092  0 Kommentare Bald kommen die Halbjahreszahlen - Umsatzmilliarde greifbar?

    ADVA plant die Übernahme der amerikanischen MRV Communications. Das Unternehmen erzielte im Jahr 2016 einen Umsatz von rund 80 Mio. US-Dollar und einen Nettoverlust von fast 12 Mio. Dollar. Im 1. Quartal des Jahres 2017 lag der Umsatz bei 21.2 Mio. Dollar und einem Nettoverlust von rund 1 Mio. Dollar. Wie uns ADVA-CEO Brian Protiva im Hintergrundgespräch mitteilt, passt das Unternehmen sehr gut zu ADVA.

    „Mit der Übernahme von MRV stärken wir unser Portfolio an optischer Übertragungstechnik und Netzzugangslösungen für Ethernet-Leistungen. Ich verfolge das Unternehmen schon seit mehreren Jahren. Der Zeitpunkt für ADVA ist günstig. Wir bekommen durch MRV einen guten Kundenzugang und können unser Wachstum beschleunigen.“ ADVA bietet den Aktionären von MRV einen Preis von 10 Dollar je Aktie an. Eine Prämie auf den Börsenkurs bezahlt Protiva nicht. Laut Marktinformationen hat sich MRV in den letzten Monaten selbst zum Verkauf angeboten. Das Unternehmen ist schlicht nicht groß genug und kann notwendige Investitionen in die Zukunft nur schwer stemmen. Zahlreiche Firmen haben den Kauf von MRV geprüft. Jedoch aufgrund der Struktur im Bereich Optik- und Ethernet nicht weiterverfolgt. Einzig zu Ciena würde MRV vermutlich noch gut passen. Aber für Ciena ist das Unternehmen aufgrund der Größe schlicht zu klein.

    In trockenen Tüchern ist der Deal noch nicht. ADVA hat sich bisher einen Anteil von rund 34 % an MRV gesichert. Bedingung ist aber, dass mindestens 50 % der MRV-Anteilseigner dem Übernahmeangebot zustimmen. Das sollte funktionieren. Scheitern kann der Deal aber auch noch, falls ein anderer Bieter mehr Geld bieten sollte als ADVA. Das ist aufgrund der dargestellten Historie jedoch unwahrscheinlich. Protiva will das Angebot jedenfalls nicht erhöhen. „Wir bezahlen einen fairen Preis für das Unternehmen.“ Sollte allerdings ein anderer Bieter aufs Parkett treten, würde ADVA eine branchenübliche Break-up Fee erhalten.

    Für MRV bezahlt ADVA in Summe 69 Mio. Dollar. Abzüglich Barbestand, legt der CEO einen Unternehmenswert von weniger als 50 Mio. Dollar zugrunde. Bezahlen will ADVA die Transaktion aus dem eigenen Cash und einem Darlehen. Eine Kapitalerhöhung ist mit der Übernahme nicht verbunden. Das gefällt uns sehr gut und ist eher ein positives Zeichen. Klappt die Übernahme, könnte ADVA schätzungsweise im Q4 dieses Jahres erstmals konsolidieren. Protiva kalkuliert mit einmaligen Kosten für die Übernahme und Restrukturierungsaufwendungen. Die Aufwendungen für die Restrukturierung werden sich allerdings in Grenzen halten, da das bisherige MRV-Management an dieser Stelle schon deutliche Fortschritte gemacht hat. Für das Gesamtjahr dürfte der Break-Even erreicht werden. Wir empfehlen ADVA, Kosten im Zusammenhang mit der Übernahme und die Sanierungsaufwendungen separat auszuweisen und im proforma EBIT zu bereinigen. Andere Unternehmen gehen bei Übernahmen exakt so vor. Ab dem Jahr 2018 dürfte die Übernahme für ADVA vollständig wertsteigernd sein. Belastungen über mehrere Quartale wie zum Beispiel bei der Übernahme von Overture Networks sind nicht zu erwarten. Einen nennenswerten Umsatzschwund von MRV erwartet Protiva nicht. Allenfalls ein paar wenige Millionen. Die Synergien sind indes hoch. ADVA kann sich die Börsennotiz sparen. Zudem hohe Aufwendungen in der gesamten Verwaltung. Die Einsparungen könnten sich auf einen zweistelligen Millionenbetrag belaufen, weshalb die Übernahme auf die Margen von ADVA keine negativen Auswirkungen haben wird. In der Summe werten wir die Übernahme sehr positiv.

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    Redaktion Vorstandswoche
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    Die Vorstandswoche ist eine Börsenpublikation mit Fokus auf den deutschsprachigen Aktienmarkt. Sie erscheint seit dem Jahr 2015 und berichtet fundiert und exklusiv über börsennotierte Unternehmen.
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