Windturbinenhersteller Siemens Gamesa will Synergien schneller heben
ZAMUDIO (dpa-AFX) - Der frisch fusionierte Windturbinenhersteller Siemens Gamesa will die Synergien durch den Zusammenschluss schneller heben als ursprünglich geplant. Die anvisierten jährlich 230 Millionen Euro seien nun das "Minimalziel", teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Zudem sollen sie schon im dritten Jahr erreicht werden und nicht wie geplant im vierten Jahr der Fusion. Vorstandsvorsitzender Markus Tacke zeigte sich mit dem Fortschreiten der Integration "hoch zufrieden".
Zudem veröffentlichte Siemens Gamesa erstmals Zahlen. So sank der Umsatz im Ende Juni ausgelaufenen dritten Geschäftsquartal auf Pro-forma-Basis um 7 Prozent auf knapp 2,7 Milliarden Euro. Dabei litt das Geschäft erheblich unter einem Einbruch des indischen Marktes. Das Land stellt seine Auftragsvergabe derzeit um und führt ein Auktionssystem ein, wie Siemens Gamesa erläuterte. Das um verschiedene Faktoren bereinigte operative Ergebnis (Ebit) fiel um 21 Prozent auf 211 Millionen Euro. Unter dem Strich verdiente Siemens Gamesa bereinigt 135 Millionen Euro. Analysten hatten laut der vom Unternehmen veröffentlichten Konsensschätzungen mit besseren Ergebnissen gerechnet.
Die Probleme mit dem indischen Markt dürften sich auch noch im vierten Quartal fortsetzen, erläuterte Tacke in einer Analystenkonferenz. Zudem rechnet der Manager mit Preisdruck. Für die zwölf Monate per 30. September rechnet Tacke auf einer Pro-forma-Basis mit Umsätzen von 11 bis 11,2 Milliarden Euro sowie einem bereinigten Ebit von etwa 900 Millionen Euro.
Seine neue Strategie will das Unternehmen auf einem Investorentag am 15. November vorstellen.
Lesen Sie auch
Der Zusammenschluss des Windkraftgeschäfts von Siemens mit dem spanischen Konkurrenten Gamesa war Anfang April wirksam geworden. Siemens hält 59 Prozent an dem Unternehmen und konsolidiert es voll in seiner Bilanz. /nas/gl/he