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    Marktkommentar  452  0 Kommentare Igor de Maack (DNCA): Wöchentlicher Kommentar zu den Märkten (28. Juli 2017)

    Entgegen den Ankündigungen im Trumps Wahlprogramm begibt sich die US-Demokratie nicht auf Isolationskurs, sondern bestimmt weiterhin das Geschehen.

    America is back (great?) again. Die größte Wirtschaftsmacht der Welt hat in letzter Zeit alle Register gezogen: Rekordstände des Index S&P 500, hervorragende Zahlen prominenter Unternehmen wie Caterpillar und Mac Donald's, Planung neuer Sanktionen gegen Russland, ranghohe Venezolaner und chinesische Unternehmen, die in Nordkorea operieren, sowie Schüsse auf ein iranisches Schiff im Persischen Golf. Entgegen den Ankündigungen im Trumps Wahlprogramm begibt sich die auch von der Macht ihrer Kontrollmechanismen gekennzeichnete US-Demokratie nicht auf Isolationskurs, sondern bestimmt weiterhin das wirtschaftliche und politische Geschehen auf unserem Planeten. Einzig der Dollar erleidet mit einem Kurs von bis zu 1,17 gerade einen wahren Schwächeanfall gegenüber dem Euro (was jedoch wiederum die exportorientierten amerikanischen Unternehmen beflügelt). Wer auf die Parität zum Euro gewettet hatte, wird nun vom Devisenmarkt auf dem falschen Fuß erwischt.

    In Europa ist fünf Jahre nach der berühmten Eurorettungsrede Mario Draghis („Whatever it takes“) Griechenland mit der Platzierung einer Anleihe mit Laufzeit bis 2022 im Tausch gegen ein 2019er-Papier das Comeback an den Anleihemarkt geglückt. Das Wirtschaftswachstum ist in den Euroraum zurückgekehrt, und zugleich auch die politische Stabilität. Dabei fällt die Berichtssaison bislang etwas verhaltener aus als erwartet. Die Märkte finden jedoch weiterhin Gefallen an diesem günstigen Umfeld, das mit noch immer relativ niedrigen Zinsen einhergeht und damit zu historisch niedrigen Volatilitätsniveaus führt. Falls bis Jahresende die Unternehmenszahlen weiterhin durchwachsen ausfallen, sich der Wechselkurs zwischen Dollar und Euro verschlechtert und die Zinsen anziehen, müsste an den Märkten mit Korrekturen gerechnet werden.

    Auch China könnte als Initialzündung (oder Vorwand) für Kurseinbrüche fungieren, da Peking das Verschuldungsniveau und die Kaufpolitik großer Gruppen wie HNA, Wanda, Anbang und Fosun im Ausland allmählich genauer unter die Lupe nimmt. Es gilt somit, die Portfolios früher oder später für ein vorübergehendes Wiederaufflackern der Volatilität fit zu machen.





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    Verfasst von Asset Standard
    Marktkommentar Igor de Maack (DNCA): Wöchentlicher Kommentar zu den Märkten (28. Juli 2017) Entgegen den Ankündigungen im Trumps Wahlprogramm begibt sich die US-Demokratie nicht auf Isolationskurs, sondern bestimmt weiterhin das Geschehen.