Euro fondsxpress
Erstaunliche Statistik der Bundesbank
Normalerweise sind die Monatsberichte der Deutschen Bundesbank eher Gähnstoff als Hot Stuff. Doch der August-Bericht lässt manchen aus der Sommerlethargie hochschrecken. Denn die Gesamtrendite der deutschen Sparer hat demnach real — nach Abzug der Inflation — im ersten Quartal 1,9 Prozent betragen. Das liege zwar unter dem langfristigen Mittel von 2,8 Prozent seit 1991, aber über dem Durchschnitt seit 2008 von 1,7 Prozent. Das dürfte den deutschen Sparer verwundern. Rentieren doch Lebensversicherungen fast an der Nulllinie und die Sparzinsen sind abgeschafft. Statistisch gesehen rechnet die Bundesbank zwar korrekt, da sie die Wertpapiererträge mit einrechnet. Allerdings liegt ihr stetig sinkender Anteil unter 25 Prozent.
Und zudem sind die wenigsten deutschen Sparer Aktionäre. Ihr Geld versauert auf Sparbüchern und Festgeldkonten. Denn nur 14 Prozent der über 14-Jährigen besitzt überhaupt Aktien oder Aktienfonds. Daher kommt diese vermeintlich hohe Rendite bei den wenigsten überhaupt an. Daher wäre es dringend notwendig, dass die Banken den realen Wertverlust für Sparbücher und Festgeld ausweisen. Denn zehn Jahre Inflation mit zwei Prozent bedeuten einen Kaufkraftverlust von 18 Prozent.
Lesen Sie auch
Ich wünsche Ihnen ein sonniges Wochenende
Jörn Kränicke
Chefredakteur