INFLATIONÄRE TENDENZEN IM PROFI-FUSSBALL
Borussia Dortmund: Warum Fans und Aktionäre nun viel erwarten
Bis zu 147 Millionen Euro könnten in der Kasse des börsennotierten Budesligisten BVB 09 klingeln. Der Mega-Transfer von Dortmunds Ousmane Dembélé zum FC Barcelona ist ein Meilenstein. Die BVB-Aktie notiert so hoch wie seit 2001 nicht mehr, doch die Quartalszahlen sorgen für einen Dämpfer. Nun kommen Real Madrid und Tottenham in der Champions-League. Wieviel dürfen Fans und Aktionäre erwarten?
Ousmane Dembélé ist der schwarz-gelbe Shootingstar der vergangenen Saison. Und nun, nach nur einem Jahr, wechselt der erst 20 Jahre alten Franzose von der Dortmunder Borussia zum FC Barcelona. Und dafür wird eine Rekord-Ablösesumme fällig, die alles bisher dagewesene in der Fußball-Bundesliga bei weitem in den Schatten stellt. Über die tatsächliche Höhe der Summe herrscht dabei noch keine Klarheit, und in der vergangenen Woche wurde darüber eifrig spekuliert. Und genau das ist, was Börsianer lieben – es wird gezockt. Der Kurs der BVB-Aktie kletterte auf knapp 7,60 Euro, den höchsten Stand seit September 2001, und beendete die Woche knapp unter dieser fast schon historisch hohen Bewertung.
Knapp 150 Millionen Euro ist den Katalanen der Offensivspieler wert. Allerdings möchte Barcelona offenbar nur einen Teil sofort zahlen. Der Rest soll als erfolgsabhängige „Bonuszahlungen“ über einen längeren Zeitraum hinweg geleistet werden. Die wahrscheinlichste Version ist, dass es sich um 105 Millionen plus 42 Millionen Euro handelt. Dass dieser Deal zustandekam, war durchaus nicht sicher. Wie die meisten Jungmillionäre hatte auch Dembélé einen Vertrag unterschrieben, der einen Transfer nur mit dem Einverständnis des jeweiligen Arbeitgebers ermöglicht. Der Transfer ist bemerkenswert, weil Dembélés Vertrag bis 2021 gelaufen wäre – ohne Ausstiegsklausel.
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Alles war aber offenbar wieder einmal eine Frage des Preises, auf dem Platz wie an der Börse, und dass Barcelona Geld hat, war bekannt: 222 Millionen hat der Verkauf des Brasilianers Neymar nach Paris erbracht, und im Sturm klafft eine Lücke. Das war vorteilhaft für den BVB, und jeder wusste, dass Barca keine Zeit mit der Suche nach Ersatz verlieren wollte. Die Dortmunder Borussia hat derweil ein glänzendes Geschäft gemacht, denn erst vor einem Jahr war Dembélé, der nun rund 150 Millionen wert sein dürfte, für 15 Millionen Euro vom eher randständigen französischen Verein Stade Rennes abgeworben worden. Das ist eine knappe Verzehnfachung seines Marktwertes.