Aktien Frankfurt
Dax tritt auf der Stelle - Anlegern fehlen neue Impulse
FRANKFURT (dpa-AFX) - Am deutschen Aktienmarkt ist nach der jüngsten Aufholjagd zunächst einmal Ruhe eingekehrt. Den Anlegern fehlten weitere Impulse, um ihre in den vergangenen Tagen wieder gestiegene Risikobereitschaft weiter zu befeuern, hieß es am Markt. Ein höherer Ölpreis konnte den Markt zuletzt zwar wieder etwas stützen und der anfänglich schwach gestartete Dax drehte in Plus. Mit einem Aufschlag von 0,02 Prozent auf 12 527,80 Punkten trat er aber am Mittag jedoch nahezu auf der Stelle.
Seit Monatsbeginn hat der Dax inzwischen fast 4 Prozent zugelegt. Die Stimmung unter den Anlegern bleibe zwar weiterhin positiv, schrieb Marktanalyst Milan Cutkovic von Axitrader. "Aber es kommt auch das Gefühl auf, es braucht nicht viel, dass diese wieder kippt."
Die Zurückhaltung der Anleger beherrschte am Mittag auch den breiteren Markt: Der MDax der mittelgroßen Werte verlor 0,16 Prozent auf 25 270,99 Zähler. Der Technologiewerte-Index TecDax gab 0,28 Prozent auf 2356,14 Zähler nach. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 notierte mit plus 0,14 Prozent etwas höher bei 3517,48 Punkten.
Der positive Effekt sei inzwischen verpufft, den der weniger desaströs als befürchtet ausgefallene Hurrikan "Irma" und die zuletzt etwas gelösten Spannungen im Nordkorea-Konflikt an den Börsen hinterlassen hätten, schrieb David Madden von CMC Markets UK. Impulse erhoffen sich die Börsianer nun im weiteren Tagesverlauf von den Erzeugerpreisen in den USA.
Im Dax gehörten am Mittag die Papiere des Merck-Konzerns mit einem Aufschlag von rund einem Prozent zu den größten Gewinnern. Sie profitierten zum einen von einer frischen Kaufempfehlung der Privatbank Berenberg; zum anderen verwiesen die Experten der Citigroup darauf, dass Merck mit seinem Flüssigkristallgeschäft ein Zulieferer des von Apple am Vorabend vorgestellten neuen iPhone X sei.
Autowerte waren im Vorfeld der Internationalen Automobilausstellung (IAA) ebenfalls gefragt. Die Riege der Hersteller führten Volkswagen -Papiere mit einem Aufschlag von knapp 1 Prozent.
Bayer -Aktien notierten knapp ein halbes Prozent im Minus. Der Konzern hatte sich von 9,4 Prozent der Covestro -Anteile für 63,25 Euro das Stück getrennt. Die zunächst hierdurch noch belasteten Covestro-Anteile waren dagegen im Tagesverlauf gefragt. Die Papiere des Kunststoffherstellers führten sogar den MDax mit einem Aufschlag von mehr als 3 Prozent an - zeitweise stiegen sie auf mehr als 68 Euro.
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Im TecDax rutschten Papiere des Chipherstellers Dialog um nahezu 1 Prozent ab. Der Apple-Zulieferer geriet damit in den Sog der vorabendlichen Kursverluste beim iPhone-Hersteller. Dialog gilt als der am stärksten von Apple abhängige Lieferant.
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--- Von Tanja Vedder, dpa-AFX ---