Vorstoß
Will Daimler Tesla auf die Hörner nehmen?
Das Nachrichtenmagazin Bloomberg berichtete, dass die Daimler AG eine Milliarde US-Dollar in die Hand nehmen wird, um im Daimler-Werk Alabama zukünftig Mercedes-Benz-Elektroautos zu produzieren. So bereitet sich Daimler, auf dem Boden des E-Pioniers Teslas, auf den Neustart vor.
Zukünftig sollen in der Fabrik in Alabama E-Sportwagen von Daimler vom Band laufen. Bereits seit 20 Jahren produziert Daimler an diesem Standort die Geländewagen GLE, GLE Coupe und GLS. Es sind derzeit circa 3.700 Menschen beschäftigt. In dem neuen Produktionszweig sollen 600 Arbeitsplätze entstehen. Mit der Maßnahme will Daimler auf Teslas Model X reagieren. Es wäre die erste europäische Automanufaktur, die in den USA Plug-in-Autos herstellen lässt.
Markus Schaefer von Daimler sagte im Bloomberg Interview: "Wir feiern unser 20-jähriges Bestehen der Produktion in Tuscaloose, Alabama, und sehen es als große Chance an, an diesem Standort die Produktion auszuweiten". Zudem sei Daimler sehr positiv, was das langfristige Wachstum des Unternehmens in den USA anginge, so Schaefer.
Tesla hatte mit seinen Verkaufszahlen des Model S im vergangenen Jahr die Mercedes S-Klasse und BMW 7-er Reihe in den USA überholt. Somit steht Daimler in den USA unter Druck sein Image als innovativer Autobauer zu verteidigen. Zudem zeigt die angekündigte Investition, dass Daimler den Trend zum E-Auto weiter vorantreiben will. Ferner ist Daimler mit dem chinesischen E-Autobauer BYD darüber im Gespräch, dass Joint Venture zu erweitern.
All diese Maßnahmen zeigen, dass sich Daimler intensiv auf die Zeit vorbereitet, wenn der Absatz von batteriebetriebenen Fahrzeugen endlich richtig in Schwung kommt. Laut Bloomberg könnte der E-Auto-Absatz in den USA im Jahr 2021 auf 643.000 Autos steigen. Im Jahr 2030 könnte ein Drittel aller verkauften Neuwagen in den USA mit einem alternativen Antrieb ausgestattet sein.
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