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    Branchentrend?  5451  1 Kommentar Air Berlin: Bruchlandung einer übersättigten Branche

    Die Fluggesellschaft Air Berlin wird Ende Oktober den Betrieb einstellen. Das Unternehmen teilte am Montag mit, dass der Flugverkehr spätestens ab dem 28. Oktober 2017 nicht mehr möglich sein wird. 

    Die Verkaufsgespräche mit Lufthansa sollen in der letzten Phase sein. Laut der Nachrichtenagentur Reuters werden 80 Maschinen von der Lufthansa übernommen. Ein Teil der übrigen 50 Flugzeuge - circa 30 Maschinen - sollten eigentlich an Easyjet gehen, jedoch zögert der britische Billigflieger seine Entscheidung heraus. Laut der BZ glaubt man bei Air Berlin nicht mehr an einen Deal mit Easyjet bis zum 12. Oktober. Ursprünglich lag ein Angebot von rund 50 Millionen Euro vor. Derzeit verlaufen die Verhandlungen wohl sehr zäh. Sollte der Deal platzen, dann müssten Verhandlunngen mit anderen Interessenten geführt werden. 

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    Die Tochterfirmen Niki und LGW (Luftfahrtgesellschaft Walter) sind nicht insolvent und sollen wie geplant fliegen. Ferner sind laut Medienangaben die Flüge, die Air Berlin unter dem Lufthansa-Logo Eurowings betreibt nicht betroffen.

    Kurz nach dem Ende des Bieterverfahrens hatte es noch geheißen, dass die Airline wegen ihrer Start- und Landerechte für Käufer interessant sei. Als Interessenten hatten die Lufthansa, Niki Lauda und Condor, Easyjet, Hans Rudolf Wöhrl, Zeitfracht und Utz Claasen Kaufangebote abgegeben.

    Der Unternehmer Hans Rudolf Wöhrl sieht in der Air-Berlin-Insolvenz und dem Zuschlag an die Lufthansa einen großen Wirtschaftskrimi, wie die Welt schreibt. Wöhrl wollte mit anderen Investoren die Airline komplett übernehmen. Die Welt berichtete, dass Wöhrl bezweifelt, dass der 150-Millionen-Euro-Überbrückungskredit jemals an den Staat zurückgezahlt wird. Der Ryanair-Chef spricht wohl davon, dass die Aufteilung an die Lufthansa und Easyjet illegal gewesen sei - Lufthansa würde bei einem Zuschlag den deutschen Markt dominieren und eine Folge wären höhere Ticketpreise. Zudem dürfe durch Staatsmittel keine Airline am Leben erhalten werden, so lange, bis eine Auffanglösung gefunden wird. Dies sei nicht im Einklang mit europäischen Gesetzen und dem Kartellrecht, so die Welt. 

    Was mit den gebuchten Tickets passiert hängt laut Welt vom Kaufdatum ab und ob vor der Flugnummer ein "AB" steht. Alle Kunde die nach dem 15. August ihren Flug gebucht haben, bekommen den Ticketpreis automatisch erstattet. Kunden, die vor dem 15. August kauften, dürften sich ärgern, denn sie können erst ab dem 1. November, nach der Eröffnung des Insolvenzverfahrens, ihre Ansprüche beim Insolvenzverwalter anmelden, so berichtet es die Welt.

    Laut den Recherchen von Deutschlandfunk ist Air Berlin kein Einzelfall, denn auch Alitalia und die fünftgrößte britische Airline, Monarch, haben eine Bauchlandung hingelegt. Scheinbar gibt es zu viele Fluggesellschaften, die zu wenig Gewinn machen. Von 100 Euro Umsatz bleiben sechs Euro als Gewinn übrig. In Deutschland bleiben laut Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft sorgar nur 4,90 Euro übrig. Eric Heymann, der Branchenexperte der Deutschen Bank, geht davon aus, dass es eine erhebliche Überkapazität auf dem westeuropäischen Luftverkehrsmarkt gibt und die drei Airlines könnten erst der Anfang einer Marktkorrektur sein. Das jährliche Wachstum der Branche bewerte Heymann noch mit 2,5 Prozent. Somit sind die Märkte in Europa und den Vereinigten Staaten als gesättigt zu bewerten. Darüber hinaus könnten die geopolitischen Ereignisse der Reiselust einen spürbaren Dämpfer verpassen.





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