Spekulanten vs. Nachfrage
Was treibt die Rohstoffpreise?
Rohstoffe-Go - Stuttgart (www.rohstoffe-go.de) Eine Einschätzung zu den Rohstoffmärkten von den Analysten der BW-Bank.
Neue Rekordpreise bei Reis und Mais haben einmal mehr die Diskussion entfacht, inwiefern die Spekulanten Schuld daran tragen, dass die Preise bei Grundnahrungsmitteln immer weiter anziehen. Insbesondere in Asien, Afrika und Lateinamerika kam es daher bereits zu Protesten der ärmeren Bevölkerungsschichten. Ein Blick auf die spekulativen Positionen in der wöchentlichen CFTC-Statistik zeigt, dass die Spekulanten momentan tatsächlich in der Summe auf weiter steigende Preise bei Agrarrohstoffen wie Weizen, Soja, Zucker oder Mais setzen. Das Ausmaß der spekulativen Positionen ist jedoch nicht so hoch, als dass alleine die Spekulanten für die starken Preissteigerungen der letzten Monate verantwortlich gemacht werden könnten. Bei Mais liegen etwa 6 % der Weltjahresproduktion in den Händen der Spekulanten, bei Weizen sind es sogar weniger als 1 %. Damit können die Spekulanten zwar einen Trend verstärken und sicherlich für eine erhöhte Volatilität sorgen; der wesentliche Preisbestimmungsfaktor bleibt aber auf jeden Fall das Verhältnis von Angebot und Nachfrage. Die Nachfrage steigt dabei schon alleine aufgrund der Tatsache, dass die Weltbevölkerung bis zum Jahr 2050 um rund 2,5 Mrd. Menschen zunehmen wird. Zudem sorgt der Bedarf an Biokraftstoffen für zusätzliche Nachfrage. So sollen in der kommenden Erntesaison rund 58 % der brasilianischen Zuckerrohrernte und 25 % der US-Maisernte zur Herstellung von Bioethanol verwendet werden. Das Ende 2007 verabschiedete US-Energiegesetz sieht vor, dass die Bioethanolproduktion in den USA bis zum Jahr 2022 um 400 % gesteigert werden soll. Vor diesem Hintergrund sind gerade bei Mais und Zucker weitere Preissteigerungen nicht unwahrscheinlich. Proteste sollten sich in Zukunft jedoch weniger gegen die Spekulanten richten, als vielmehr gegen die Politiker. Denn Regelungen wie das USEnergiegesetz sind mittel- und langfristig so große Preistreiber, wie es die die Spekulanten vermutlich niemals sein werden.
Neue Rekordpreise bei Reis und Mais haben einmal mehr die Diskussion entfacht, inwiefern die Spekulanten Schuld daran tragen, dass die Preise bei Grundnahrungsmitteln immer weiter anziehen. Insbesondere in Asien, Afrika und Lateinamerika kam es daher bereits zu Protesten der ärmeren Bevölkerungsschichten. Ein Blick auf die spekulativen Positionen in der wöchentlichen CFTC-Statistik zeigt, dass die Spekulanten momentan tatsächlich in der Summe auf weiter steigende Preise bei Agrarrohstoffen wie Weizen, Soja, Zucker oder Mais setzen. Das Ausmaß der spekulativen Positionen ist jedoch nicht so hoch, als dass alleine die Spekulanten für die starken Preissteigerungen der letzten Monate verantwortlich gemacht werden könnten. Bei Mais liegen etwa 6 % der Weltjahresproduktion in den Händen der Spekulanten, bei Weizen sind es sogar weniger als 1 %. Damit können die Spekulanten zwar einen Trend verstärken und sicherlich für eine erhöhte Volatilität sorgen; der wesentliche Preisbestimmungsfaktor bleibt aber auf jeden Fall das Verhältnis von Angebot und Nachfrage. Die Nachfrage steigt dabei schon alleine aufgrund der Tatsache, dass die Weltbevölkerung bis zum Jahr 2050 um rund 2,5 Mrd. Menschen zunehmen wird. Zudem sorgt der Bedarf an Biokraftstoffen für zusätzliche Nachfrage. So sollen in der kommenden Erntesaison rund 58 % der brasilianischen Zuckerrohrernte und 25 % der US-Maisernte zur Herstellung von Bioethanol verwendet werden. Das Ende 2007 verabschiedete US-Energiegesetz sieht vor, dass die Bioethanolproduktion in den USA bis zum Jahr 2022 um 400 % gesteigert werden soll. Vor diesem Hintergrund sind gerade bei Mais und Zucker weitere Preissteigerungen nicht unwahrscheinlich. Proteste sollten sich in Zukunft jedoch weniger gegen die Spekulanten richten, als vielmehr gegen die Politiker. Denn Regelungen wie das USEnergiegesetz sind mittel- und langfristig so große Preistreiber, wie es die die Spekulanten vermutlich niemals sein werden.