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    Solarbranche  1449  0 Kommentare Zögern statt zupacken

    Die USA investieren mit ihrem Konjunkturpaket Milliarden in die Solarindustrie. Eine Riesenchance für deutsche Firmen. Doch viele scheint das gar nicht zu interessieren.

    In den USA entsteht derzeit ein riesiger Markt für die Solarindustrie. Grund dafür ist das Konjunkturpaket, das US-Präsident Barack Obama am Dienstag unterzeichnete. 47 Milliarden Dollar für erneuerbare und effiziente Energien sind darin vorgesehen. „Wir erwarten, dass der Solarmarkt in den USA wegen des Konjunkturpakets 2010 explodieren wird“, sagt Gerard Reid, Deutschland-Chef der New Yorker Investmentbank Ardour Capital Investments, die sich auf den Markt erneuerbare Energien spezialisiert hat. „Das ist die Chance für deutsche Firmen.“

    Ein bisschen gedulden müssen sich diese allerdings. Reid rechnet erst in den kommenden zwei Jahren mit einer Wirkung, die aber dann umso heftiger ausfällt. Für 2010 geht er von einem Zuwachs von 1,5 Gigawatt aus. Das sind 0,5 Gigawatt mehr als noch vor Beschluss des Konjunkturpakets prognostiziert. Die Kapazität von Solaranlagen wird in der Wattzahl gemessen, die sie in das Stromnetz einspeisen. Derzeit sind in den Vereinigten Staaten 1,3 Gigawatt ins-talliert. Diese Strommenge reicht aus, um den Jahresbedarf von 350 000 Haushalten zu decken.

    Wir bauen in hohem Tempo aus

    Für 2011 rechnet Reid mit einem Wachstum von 3,2 Gigawatt, davon schreibt er 1,2 Gigawatt dem Konjunkturpaket zu. „Ohne Zweifel werden die USA bald der größte Markt für Solarenergie sein.“ Die Solarbranche wird vor allem davon profitieren, dass die US-Regierung im Rahmen des Konjunkturpakets 58 Prozent der Kosten für die Projekte kleinerer Cleantechfirmen übernehmen wird. Außerdem gewährt der Staat Steuererleichterungen für den Bau neuer Anlagen in Höhe von zwei Milliarden Dollar, sofern sie innerhalb von zwei Jahren umgesetzt werden. Darüber hinaus sind sechs Milliarden Dollar für Kreditbürgschaften im Bereich erneuerbare Energien vorgesehen.

    So blickt auch das Bonner Unternehmen Solarworld erwartungsvoll nach Washington. „Wir gehen davon aus, dass das Konjunkturpaket erhebliches Wachstum im Bereich Fotovoltaik anstoßen wird“, sagte ein Sprecher. „Wir bauen in hohem Tempo aus.“

    Solch entschiedene Worte hört man von wenigen. Es sei schwer abschätzbar, wie stark man vom Konjunkturpaket profitiere, heißt es häufig. Tatsächlich befürchtet Reid, dass nicht alle Firmen die Chance nutzen, die sich in den USA auftut. „Große Firmen wie Q-Cells und Solarworld werden sicher dabei sein. Aber vielen kleineren Firmen fehlt gutes Management. Durch staatliche Subventionen hat sich eine Art Beamtentum herausgebildet“, bedauert er. „Bei den kleineren Firmen habe ich wirklich Bedenken.“ (fo)



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