Ausblick 2018
Globales Makrobild zwischen Licht und Schatten
Der zyklische Aufschwung der Weltwirtschaft bleibt stabil. Indikatoren deuten auf eine weitere globale Erholung in 2018. Während die Notenbanken ihre geldpolitische Stimuli langsam zurückfahren, hat eine reale Zinserhöhung bislang aber noch nicht stattgefunden. Risiken auf globaler Ebene gehen insbesondere von hohen Marktpreisen und einem Abschwung in China aus. Derweil bangt Europa um einen harten Brexit sowie neue Turbulenzen in Italien.
Intakter, zyklischer Aufschwung
„Die Weltwirtschaft wird sich in 2018 weiter erholen und die Inflation wird leicht anziehen. Die Notenbanken werden ihren bereits eingeschlagenen Weg der geldpolitischen Straffung fortsetzen“, fasst Hans Bevers, Chefökonom bei Degroof Petercam AM, die Makro-Einschätzung des belgischen Vermögensverwalters für das kommende Jahr zusammen. „Die Indikatoren zeigen an, dass das Vertrauen der wirtschaftlichen Akteure rund um den Globus weiterhin hoch bleiben wird. Das weltweite Wachstum wird in 2018 somit oberhalb des potenziellen Wachstums liegen. Der Optimismus in der Weltwirtschaft und der damit verbundene stabile zyklische Aufwärtstrend verschafft den Notenbanken einen komfortablen monetären Handlungsspielraum“.
Auch auf der Ebene der Unternehmen bleiben die Aussichten – vor allem in den Vereinigten Staaten und Europa - positiv. Und zwar in Form steigender Margen und höherer Gewinne. Das nimmt den Druck auf den Arbeitsmarkt und Überkapazitäten. Dieses Umfeld lässt zu, dass die Preise leicht steigen können. Nur sehr wenig Beitrag kommt dabei vom Öl. „Trotz der lebhaften Weltkonjunktur erwarten wir keine signifikanten Preissteigerungen beim Öl. Die Wahrscheinlichkeit für eine globale Rezession innerhalb der nächsten zwölf Monate liegt aus unserer Sicht bei nur 10 Prozent“, betont Hans Bevers.
US-Fed: Erst auf dem Weg zur Straffung
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Dieses Umfeld spielt den Zentralbanken in die Hände, die ihren bisherigen expansiven geldpolitischen Kurs langsam verlassen wollen. Hier gibt es aber noch große regionale Unterschiede. Obwohl die US-Notenbank Fed den Leitzins in den vergangenen Monaten mehrfach leicht angehoben hat, muss man feststellen, dass eine reale Zinserhöhung in den Vereinigten Staaten noch gar nicht stattgefunden hat. Denn abzüglich der Inflation liegt der Zinssatz, der beabsichtigtes Sparen und geplante Investments zusammen bringen soll, noch bei etwa null Prozent. „Der tatsächliche Straffungsprozess lässt also in den USA immer noch auf sich warten. Der könnte 2018 allerdings zur Realität werden, da wir mit insgesamt drei Zinserhöhungsschritten der Fed rechnen“, sagt Hans Bevers.