Der DAX im Bann der 13.000er Marke
Das war schon ein wildes Auf und Ab am vergangenen Freitag im DAX. Über das Meiste der Geschehnisse hatte ich noch am selbem Tag in der Börse-Intern berichtet. Zuerst fiel der DAX von rund 13.000 Punkten aus sehr dynamisch aus seiner Flaggenformation (siehe roter Kreis im DAX-Chart unten) und landete im Tief auf fast 12.800 Zähler. Anschließend kletterte er aber wider zügig auf sein Ausbruchsniveau zurück. Das wirklich Aufregende begann aber erst im Anschluss.
Russland-Affäre bringt Turbulenzen mit
Es gab die Meldung, dass die US-Justiz gegen den früheren nationalen Sicherheitsberater von Präsident Donald Trump, Michael Flynn, wegen Falschaussagen in der Russland-Affäre formell Anklage erhoben und ihn vorgeladen hat. Daraufhin brachen auch die US-Indizes ein. Innerhalb von sechs Minuten verlor der Dow Jones fast 300 Punkte (siehe folgender Chart). Es kam dann zwar zu einer schnellen Kurserholung, aber nach weiteren 15 Minuten setzte der nächste 250-Punkte-Rutsch ein. Am Ende fiel der Dow Jones in dieser Zeit von über 24.300 auf nur noch knapp 23.900 Punkte.
Der Kursverlust im Dow Jones zog dann auch den DAX mit nach unten (rote Ellipse im folgenden Chart). Damit galt der Ausbruch aus der Flagge aus Bärensicht erst einmal als erfolgreich getestet und bestätigt.
Das Spektakel hielt aber nicht lange an. Im weiteren Handel erholten sich die Kurse fast vollständig und kaum ein Verlust blieb am US-Aktienmarkt zurück. Am Ende dachten die Anleger wohl doch wieder an die US-Steuerreform, die kurz vor der Abstimmung im US-Senat stand.
Trumps Steuerreform wurde verabschiedet
Und so kam es am Samstagmorgen (MEZ) zur Abstimmung, bei welcher die Reform mit 51 zu 49 Stimmen denkbar knapp und ziemlich exakt entlang der Parteilinien angenommen wurde. Als Ergebnis stimmte kein einziger Demokrat dafür und nur ein Republikaner dagegen.
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Es gab aber schon eine eigene Vorlage aus dem Abgeordnetenhaus und so müssen beide Entwürfe erst noch zusammengebracht werden. Danach kann Präsident Trump das Gesetz nach abschließenden Abstimmungen in beiden Häusern des Kongresses unterzeichnen. Höchstwahrscheinlich wird dies sogar noch vor Weihnachten geschehen. Schließlich gibt es nur wenige Punkte in denen sich die Vorlagen beider Kongress-Kammern unterscheiden und in der generellen Zielrichtung sind sie identisch.
Steuerreform unterstützt die Kurserholung
Einer der entscheidendsten Punkte bei der Reform ist dabei die massive Senkung der Unternehmenssteuern von derzeit 35 auf 20 %. Da niedrigere Steuern zu höheren Gewinnen führen, liegt damit die schnelle Kurserholung auf der Hand. Im zweiten Versuch zu Beginn der neuen Woche schaffte es der DAX auch wieder in die Flaggenformation zurückzukehren (siehe grüne Ellipse im Chart oben). Vom bearishen Ausbruch am Freitag ist nun nichts mehr übriggeblieben.
Der DAX im Bann der 13.000
Eigentlich kann man die bisherige Flagge nun als Seitwärtskonsolidierung einordnen (siehe rechtes Rechteck im folgenden Chart). Dabei hält sich der Kurs in einer Range von rund 200 Zählern oberhalb und 150 Punkten unterhalb der runden 13.000er Marke (blaue Linie) auf. Der DAX bewegt sich bereits seit drei Wochen um diese psychologisch wichtige Marke herum.
Die Anziehungskraft dieser runden Marken auf die Kurse ist und bleibt immer wieder beeindruckend. Auch schon im Oktober schien der DAX wochenlang an dieser Marke fest gekettet worden zu sein (siehe linkes Rechteck im Chart).
Möchte man also den DAX traden, könnte die aktuelle Strategie so lauten: Am oberen Ende der Range auf fallende Kurse setzen und am unteren Ende entsprechend auf steigende Kurse. Falls es dann zu einem Ausbruch aus der Range kommt, kann man prozyklisch einsteigen.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage
Ihr
Sven Weisenhaus
(Quelle: www.stockstreet.de)
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