Starke Weltwirtschaft – Rekordfahrt am Aktienmarkt wird unterfüttert - Seite 2
Von der florierenden Weltwirtschaft profitiert kaum eine Volkswirtschaft so sehr wie die Deutschlands mit ihren stark exportabhängigen Unternehmen. Daher war zuletzt der ifo-Geschäftsklimaindex, eine monatliche Befragung unter rund 7.000 Unternehmen, mit 116,7 Punkten auf ein Rekordhoch gestiegen. Hingegen hatten Volkswirte einen Rückgang auf 115,1 Punkte vorhergesagt. Es wäre der dritte in Folge gewesen, womit er eine Abkühlung der Konjunktur signalisiert hätte. Der Index ist einer der wichtigsten Frühindikatoren für die hiesige Konjunktur.
US-Aktien sind enorm hoch bewertet
Etliche Finanzprofis sehen allerdings über die Belebung der Weltwirtschaft hinweg und warnen stattdessen wiederholt vor einem möglichen Crash an den Börsen. Als Begründung wird häufig die sehr hohe Bewertung des S&P500 angeführt, dessen Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) mit 18 höher ist als selten zuvor. Allerdings führt eine hohe Bewertung nicht zwangsläufig zu einem kräftigen Kursrückschlag. Vielmehr dürfte dafür ein Auslöser notwendig sein, vor allem aus der Realwirtschaft. So hatte die US-Notenbank in den Jahren vor den Crashs der Jahre 2000 und 2008 die Leitzinsen jeweils kräftig angehoben, woraufhin die US-Wirtschaft in die Rezession abgerutscht war und die Weltwirtschaft mit nach unten gezogen hatte. In dem Umfeld waren die Gewinne der Unternehmen aus dem S&P500 und dem DAX kollabiert. Derzeit zeichnet sich eine US-Rezession aber in keinster Weise ab. Damit besteht von dieser Seite aus keine Rückschlagsgefahr für den S&P500 und den DAX. Allerdings gibt es weiterhin geopolitische Risiken, wie die Nordkorea-Krise, oder Trumps Handelsstreit mit China und Mexiko.
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Entgegen der Warnungen etlicher Finanzprofis dürfte die Rekordfahrt beim S&P500 und beim DAX weitergehen, zumal der jüngste Kursanstieg durch guten Daten von der Weltwirtschaft unterfüttert wird, womit sich die Geschäftsperspektiven der Unternehmen weiter aufhellen. Der DAX bekommt durch den sinkenden Euro zusätzlichen Rückenwind. Vor dem Hintergrund könnte die Hausse diesseits und jenseits des Atlantiks noch deutlich länger laufen, als viele Skeptiker erwarten.