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    Marktkommentar  638  0 Kommentare Richard Woolnough (M&G): Heimvorteil für britische Anleihen

    Anleihen britischer Unternehmen haben den großen Vorteil, dass ihre Kurse nicht durch Zentralbankmaßnahmen der EZB verzerrt sind.

    Bei allem Wirbel um den Brexit und seine Auswirkungen auf die Anleihemärkte sollte man nicht übersehen, dass Anleihen britischer Unternehmen gegenüber solchen von europäischen Emittenten einen großen Vorteil haben: Ihre Kurse sind nicht durch Zentralbankmaßnahmen der EZB verzerrt.

    Fondsmanager Richard Woolnough sieht die Entwicklung der Kurse von Unternehmensanleihen aus dem Euroraum kritisch. Durch das Aufkaufprogramm der EZB würden diese stark beeinflusst. Er bevorzugt darum für den von ihm gemanagten M&G Optimal Income Fund zurzeit Unternehmensanleihen in britischen Pfund, vor allem mit Investment-Grade-Rating. „Die quantitativen Lockerungsmaßnahmen der EZB haben zu einer enormen Verzerrung des Marktes für Unternehmensanleihen geführt“, sagt der Experte. Bei Anleihen in britischen Pfund gäbe es dieses Phänomen inzwischen nicht mehr, daher halten Woolnough und sein Team heimische Unternehmensanleihen für attraktiver. Als weiteres Argument für britische Unternehmenspapiere nennt er außerdem deren relativ schwache Entwicklung in den letzten Monaten.

    Beim Kauf von Staatanleihen favorisiert Woolnough für seinen Fonds hingegen französische Titel; bei deutschen Bundesanleihen hält er sich zurück. „Interessant sind auch Staatspapiere aus den Peripherieländern der Eurozone, insbesondere aus Spanien, weil dieses Segment im Vergleich zu EUR-Unternehmensanleihen historisch günstig bleibt“, begründet er seine Entscheidung. Hochzinsanleihen sieht Woolnough aktuell eher vorsichtig und senkte deren Anteil in seinem Portfolio daher auf nur noch knapp 13 Prozent – einen neuen Tiefstand. Besonders bei Titeln von TMT-Unternehmen und Kabelnetzwerkbetreibern ist er skeptisch, weil diese zurzeit durch die zunehmenden Probleme des internationalen Kabel- und Telekommunikationskonzerns Altice gedrückt werden.

     

    Der M&G Optimal Income Fonds ist ein flexibler Fonds, bei dem mindestens 50 Prozent in Anleihen angelegt werden. Aktien werden nur ins Portfolio aufgenommen, wenn diese attraktiver bewertet sind als die Anleihe desselben Unternehmens. Zurzeit liegt der Aktienanteil des Fonds bei 2,7 Prozent. Per Ende Oktober 2017 betrug das Fondsvolumen rund 24,4 Milliarden Euro. Zum gleichen Stichtag lag die Wertentwickung über zwölf Monate bei 5,4 Prozent, gegenüber 3,6 Prozent des Vergleichssektors.




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