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     1227  0 Kommentare Rationpharm-Mutter Teva streicht mit 14 000 Stellen mehr als befürchtet

    JERUSALEM (dpa-AFX) - Der kriselnde Generikakonzern Teva Pharmaceuticals plant drastische Kürzungen. Dem Sanierungsprogramm werden dabei mehr Arbeitsplätze zum Opfer fallen als zunächst befürchtet. Eine erhebliche Anzahl von Forschungs- und Produktionsstätten soll geschlossen werden, wie der neue Vorstandsvorsitzende Kare Schultz am Donnerstag anlässlich der Vorstellung des Sanierungsplans mitteilte. Zudem soll das Produktportfolio überprüft werden.

    Dabei sollen weltweit 14 000 Stellen gestrichen werden, was 25 Prozent aller Mitarbeiter bedeutet, wie die Mutter des deutschen Generikaherstellers Ratiopharm mitteilte. Spekuliert worden war zuletzt über den Abbau von bis zu 10 000 Arbeitsplätzen. Die Zahl der Mitarbeiter könne sich durch mögliche Verkäufe von weiteren Aktivitäten noch verringern, hieß es. Die geplanten Streichungen sollen überwiegend 2018 durchgeführt werden, die meisten der betroffenen Mitarbeiter würden in den nächsten 90 Tagen informiert.

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    Bis Ende 2019 will der Konzern 3 Milliarden US-Dollar einsparen. Mehr als die Hälfte soll bis Ende kommenden Jahres erreicht werden. Die Kosten bezifferte Teva zunächst mit 700 Millionen Dollar. Allerdings könnte sich diese Summe durch mögliche Entscheidungen zu Schließungen oder dem Verkauf von zum Beispiel Produktions- und Forschungsstätten noch erhöhen, hieß es.

    Das Generikaportfolio soll überprüft werden, insbesondere in den USA. So seien Preissenkungen und oder sogar die Einstellung von Produkten geplant. Im Zuge dessen soll eine erhebliche Anzahl von Produktionsstätten in den USA, Europa, Israel und den Wachstumsmärkten geschlossen oder verkauft werden. Wie viele Werke Teva schließen will, blieb zunächst offen. Auch sollen eine signifikante Anzahl von Forschung- und Verwaltungsstätten und Büros geschlossen oder verkauft werden. Zudem soll das komplette Forschungsprogramm zu Generika und anderen Spezialitäten geprüft und sich auf Kernprodukte konzentrieren. Randprojekte würden eingestellt. Dennoch würde Teva eine "substanzielle Pipeline" behalten. Außerdem erwäge Teva den Verkauf weiterer Randbereiche.

    Auch die Aktionäre müssen Einschnitte hinnehmen: Für Stammaktien und American Deposary Shares wurde die Dividende per sofort ausgesetzt. Für wandelbare Vorzugsaktien soll wie bisher auch quartalsweise über eine Dividende entschieden werden. Für das Management wurde der Bonus für 2017 gestrichen. Bei den Anlegern kam das Maßnahmenpaket gut an: Die Papiere stiegen im vorbörslichen US-Handel um rund 14 Prozent an.

    Teva steht schon länger wegen des zunehmenden Preisverfalls und anhaltender Absatzeinbußen in den USA unter Druck. Der israelische Konzern hatte Anfang November wegen des Preiskampfes in den USA zum dritten Mal in diesem Jahr seine Prognose gesenkt. Das Unternehmen sitzt auf einem gigantischen Schuldenberg von 35 Milliarden Dollar. Dieser ist doppelt so hoch wie die Marktkapitalisierung Tevas. Das Unternehmen war in den vergangenen Jahren auf Einkaufstour. Erst letztes Jahr übernahm Teva von Allergan dessen Generika-Portfolio für 40 Milliarden Dollar.

    Teva ist in Deutschland mit seiner Marke Ratiopharm bekannt. Die schwäbische Firma aus Ulm gehörte einst dem Großindustriellen Adolf Merckle, 2010 wurde sie nach dessen Tod an Teva verkauft. Teva Deutschland hat in Deutschland rund 2900 Mitarbeiter, von denen die meisten am Standort Ulm für die Marke Ratiopharm tätig sind. Wie viele dieser Stellen vom Sparkurs des Konzerns betroffen sind, ist noch unklar - aus Israel wurde am Donnerstag keine Vorgabe für Teva Deutschland gemacht./nas/mis/jha/




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